Am Montag werden die Einwände gegen den Standort bei der Kirche im Gemeinderat behandelt Feuerwehrhaus: Gegner drohen mit Bürgerbegehren

Von Heike Fauser
 Foto: red

Über Monate hat die Gemeinde Bürger und Ämter zum geplanten Feuerwehrstandort in Weidenberg angehört. Am Montag gibt der Bauamtsleiter in der Gemeinderatssitzung die ersten Einwände bekannt. Der Weidenberger Hans Schöffel, einer der größten Standort-Gegner, hofft auf möglichst viele. Denn sollte das Feuerhaus tatsächlich in die Nähe der Kirche gebaut werden, plant er ein Bürgerbegehen.

 
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Sein Vorhaben ist nicht aussichtslos, denn es gibt Gegner wie Befürworter des Feuerwehrstandortes in Weidenberg.

Die Befürworter: Feuerwehr und Gemeinde wollen den Standort:
Seit acht Jahren laufen die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus. Der Grund: Das bestehende Gebäude am Obermarkt ist zu alt, die Mängel zu groß. Laut Bürgermeister Hans Wittauer (FWG) käme eine Sanierung teurer als ein Neubau. Rund 30 000 Euro an Planungskosten hat die Gemeinde für das Feuerwehrhaus im Haushalt 2013 bereitgestellt. Vor etwa einem Monat fanden erste Bodenuntersuchungen am Grundstück gegenüber der Kirche statt. Kommandant Heinrich Schmidt hält vehement am Standort fest: „Es gibt in Weidenberg keinen besseren.“

Doch ob es bei dem Grundstück bleibt, ist noch völlig offen. Die Änderung des Bebauungsplans ist längst noch nicht abgeschlossen. In den vergangenen Monaten konnten Bürger und die Träger öffentlicher Belange ihre Bedenken und Anregungen zum Standort äußern. Etwa zehn Briefe sind im Weidenberger Rathaus dazu eingegangen. Am Montag wird ein Teil davon in der Gemeinderatssitzung vorgelesen. Entschieden wird dann aber noch nichts. Die Gemeinde müsse versuchen, möglichst viele Anregungen im Bebauungsplan zu berücksichtigen, sagt Geschäftsstellenleiter Klaus Bauer. Im nächsten Schritt werden alle Einwendungen diskutiert. Den Vorwurf der Kirche, Wittauer hätte sich in Sachen Standort schon längst festgelegt, wies er entschieden zurück: „Das Verfahren entscheidet, wo das Feuerwehrhaus gebaut wird.“

Die Gegner: Pfarrer und Gläubige sind gegen den Standort
Diese beiden sind sich einig: Pfarrer Reinhard Forster und Hans Schöffel, Alt-Mitglied bei der Feuerwehr Weidenberg, wollen kein Feuerhaus gegenüber der Katholischen Kirche St. Michael. Erstens wegen der Lautstärke und zweitens aus moralischen Gründen. Mehrmals sprachen sie mit Wittauer über ihre Bedenken. Doch vom Rathauschef fühlen sie sich nicht ernst genommen. Bereits vor einem Jahr bat Forster Wittauer, sich nach Alternativen umzusehen. Doch es geschah nichts.

Der Einzige, der immer wieder Vorschläge bringt, ist Hans Schöffel selbst. Aktuell zählt das alte Baywa-Lagerhaus zu seinen Favoriten. Aber mit dem Objekt hat die Gemeinde selbst Pläne: Es soll abgerissen und an gleicher Stelle eine Einrichtung für Senioren entstehen. Schöffel ist das gleichgültig. Er sagt: „Die Lage ist optimal.“ Dass das Feuerwehrhaus aber dann neben einem Altenheim stünde, stört ihn nicht: „Der Bahnhof ist doch noch lauter.“ Wenn nicht dort, dann käme für ihn eine Grünfläche am Weidig nahe bei einem Wohngebiet infrage. Aber: Sollte es tatsächlich bei der Fläche gegenüber der Kirche bleiben, plant Schöffel ein Bürgerbegehen. Er versichert: „Ich habe genügend Unterstützer.“

Foto: Harbach

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