Festspiele: neuer Mann an der Doppelspitze

Unter anderem wird sich Holger von Berg um die finanzielle Seite der Festspielhaus-Sanierung kümmern. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Aus München auf den Grünen Hügel: Holger von Berg wechselt vom Residenztheater in der Landeshauptstadt nach Bayreuth. Die Gesellschafterversammlung der Festspiele-GmbH hat von Berg zum Geschäftsführenden Direktor der Bayreuther Festspiele GmbH bestellt. Von Berg wird Heinz-Dieter Sense ablösen und seinen neuen Posten an der Seite von Festspielleiterin Katharina Wagner im April antreten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Holger von Berg (49) arbeitet als Geschäftsführender Direktor des Residenztheaters in München. Er stammt aus Gelnhausen (Hessen) und schloss sein Studium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main als Diplom-Volkswirt ab. Seine Tätigkeit für Theater und Orchester begann am Konzerthaus „Alte Oper Frankfurt“. Weitere Stationen waren das Landestheater Mecklenburg in Neustrelitz und das Theater Regensburg. 2002 führte ihn sein beruflicher Weg als Geschäftsführenden Direktor an das Bayerische Staatsschauspiel in München. Bis zur Aufnahme seiner Tätigkeit in Bayreuth im April wird er dort tätig sein. Er wird wie Sense auch gemeinsam mit Katharina Wagner die Bayreuther Festspiele im wirtschaftlichen Bereich leiten. Insbesondere die bereits laufenden Sanierungs- und Baumaßnahmen sollen ein Schwerpunkt seines Aufgabenbereichs sein, heißt es vonseiten der Festspiele.

Heinz-Dieter Sense (76) hatte nach den Festspielen 2015 nochmals um ein Jahr verlängert. Man habe ihm sogar einen längerfristigen Vertrag angeboten, sagte Sense, wegen seines Alters aber habe er davon abgesehen. Sense hatte in den vergangenen Jahren starken Anteil daran, dass die Festspiele nach allfälligen Turbulenzen immer wieder in ruhigeres Fahrwasser steuerten. Seinen Worten zufolge wird er auch noch im Sommer in der Leitung der Festspiele sitzen.

Eine behutsame Übergabe, die dem Neuen Zeit gebe, sich einzuarbeiten, sei sehr zu begrüßen. „Das ist ein ganz normaler Übergang“, sagte er. Den Münchner Theatermann von Berg hatte der Verwaltungsratsvorsitzende Toni Schmid vorgeschlagen. Holger von Berg hat sich durch seine Tätigkeit in Regensburg und München vor allem als Experte für Sprechtheater empfohlen. Bayreuth mit seinem äußerst sensiblen Festspielbetrieb darf man da als besonders große Herausforderung sehen. Eine Herausforderung jedoch, „der ich mich voller Freude stelle“, wie der 49-Jährige sagt. Er schätze Wagner sehr. Vom „Resi“ in München gehe er auch mit einem traurigen Gefühl, „die warmherzige Aufnahme auf dem Grünen Hügel aber hat Erwartungen in schöne und spannende Jahre in Bayreuth erzeugt“, sagte Holger von Berg laut Pressemitteilung der Festspiele. von Berg ist verheiratet und hat zwei Kinder.

red/we

Autor