Bloß nicht über die Stränge schlagen: In Pegnitz müssen die Abiturienten vorsichtig sein, wenn sie sich anlässlich ihres Schulabschlusses einen Jux einfallen lassen.
Vor zwei Jahren wurden die Gänge in der Schule mit Honig beschmiert, was Schulleiter Hermann Dembowski überhaupt nicht lustig fand. „Seitdem sind die Scherze langweilig geworden“, findet Abiturient Max und meint damit auch den Spaß seines Jahrgangs. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sich die Abiturienten trotzdem etwas Schönes einfallen lassen, das sieht auch Max so.
Am Donnerstagvormittag steht er zusammen mit Co-Moderator Domi auf einer in der Turnhalle aufgebauten Bühne. An den Wänden hängen ein paar Spielkarten in Übergröße und ein Las-Vegas-Poster, schließlich lautet das Motto Abi-Vegas. Von einer Leinwand flimmern kurze Parodien von Werbespots, unter anderem sind ein paar Jugendliche in bayerischer Tracht zu sehen — eine gelungene Anspielung auf die bekannte BR-Werbung „Hier bin ich daheim“.
Danach folgt ein Zusammenschnitt des Abends zuvor. Die Abiturienten luden sich ein paar Lehrer zu einer Pokernacht in die Turnhalle ein. Natürlich wurde gebechert und gezockt, draußen prügelten sich sogar zwei Lehrkräfte. Im Rahmen der Party fand auch ein Junggesellinnenabschied statt — und plötzlich war die Braut (gespielt von Lehrerin Dörte Neukam) verschwunden.
Tags darauf wachen die Junggesellenabschied-Organisatoren Lehrerin Anne Spiroch und Lehrer Udo Somaruge in einem verwüsteten Zimmer auf. Sofort machen sie sich auf die Suche nach der Braut und finden sie schließlich.
Gefeiert wird die Hochzeit dann beim Abischerz in der Turnhalle. Dörte Neukam nimmt unter tosendem Applaus den nun ehemaligen Schüler Felix Reinfelder zum Ehemann. Zuvor gewannen die Schüler noch bei einem Ratespiel — es ging bei fast allen Fragen um Las Vegas — gegen die Lehrer einen hausaufgabenfreien Tag.
Außerdem hatte der Schülersprecher Ferdinand Neuß noch als Elvis Presley einen großen Auftritt. Er gab den Klassiker „Suspicious Minds“ zum Besten und sorgte damit für einen Höhepunkt des Abischerzes. Nach rund einer Stunde ist die Feier in der Turnhalle vorbei. Die Abiturienten bedanken sich noch artig bei diversen Lehrern, besonders die naturverbundene Anne Spiroch heben sie heraus. Ihr zu Ehren werden die nun ehemaligen Schüler einen Baum pflanzen.
