Nach der Gartenschau: FC Bayreuth bemängelt, das Gelände sei in schlechterem Zustand als vorher - Streit vor Gericht? FC ist sauer wegen Hartplatz

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Jürgen Langner, der stellvertretende Vorsitzende des FC Bayreuth, ist sauer: Er sagt, der Hartplatz des FC, der während der Landesgartenschau als Parkplatz genutzt worden war, sei in schlechtem Zustand. Er will möglicherweise gegen die Stadt klagen. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

Für den stellvertretenden Vorsitzenden des FC Bayreuth ist das Ende der Fahnenstange jetzt erreicht: Die Landesgartenschau ist seit dem 9. Oktober Geschichte. Der FC hat zwar seinen Hartplatz wieder zurück, der als Parkplatz genutzt worden war. Aber nicht in dem Zustand, der vorher vereinbart war. Mängel gebe es zuhauf. Und kein Entgegenkommen der Stadt und der Landesgartenschau GmbH, sagt Jürgen Langner. Er droht damit, vor Gericht zu ziehen. Die Stadt kontert.

 
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Langner ist sauer. Aus mehreren Gründen. Einer davon ist der Zustand des Hartplatzes. Der Platz war während der Landesgartenschau Parkplatz für einen Großteil der 100.000 Autos, die zwischen dem 22. April und dem 9. Oktober möglichst nahe am Gelände parken wollten. Die Folge: "Der Platz ist so stark verdichtet und dermaßen hart, dass sich die Trainer und die Spieler beschweren. Außerdem läuft das Wasser nicht mehr ab", sagt Langner. Bevor der Hartplatz als Parkplatz genutzt worden war, sei das Spielfeld in gutem Zustand gewesen. "Weich, gut bespielbar. Das war vor der Gartenschau einer der besten Plätze im Umfeld", sagt Langner. "Und wenn es stark geregnet hat, konnte der Platz nach zwei bis drei Stunden Trocknungszeit wieder genutzt werden. Jetzt bleibt das Wasser einen bis zwei Tage stehen."

Stadt wollte Geld verdienen mit dem Platz

Lange vor Beginn der Gartenschau habe die Stadtverwaltung dem FC mitgeteilt, dass man "mit dem Platz Geld verdienen wolle", sagt Langner. Das sei auch gelungen: "Bei uns haben die meisten Autos geparkt. Und zwar längst nicht nur auf dem Hartplatz, wie es vereinbart war." Man sei der Landesgartenschau von Vereinsseite auch entgegen gekommen, als auf der Zufahrt zum Hartplatz eine Schrankenanlage aufgestellt werden sollte. "Der Deal war, dass sie im Gegenzug die Zufahrt komplett  asphaltieren. Jetzt weiß davon natürlich niemand mehr etwas. Man hat nur stellenweise ausgebessert. Das Ergebnis ist ein Flickenteppich."

Gepäckbrücken konnten nicht auf ihren Platz gestellt werden

Was Langner noch ärgert: Der Verein hat zwei Lastwagen-Gepäckbrücken angeschafft, die als Lagerraum genutzt werden sollen, wenn ein altes Gebäude auf dem Areal abgerissen wird. Die Gepäckbrücken wurden zwischengelagert, konnten wegen der Schrankenanlagen nicht auf ihren endgültigen Platz gestellt werden. "Das interessiert die von der Landesgartenschau gar nicht."

"Alles zugewuchert"

Die Stadt, sagt Langner, "hat uns das Gelände weggenommen, hat Geld damit verdient". Die Landesgartenschau-Gesellschaft habe das Areal auch nicht so gepflegt, wie es abgemacht war. "Das ist alles zugewuchert." Der Verein stehe jetzt mit dem Schaden alleine da. Auf einem zwar städtischen Gelände, auf dem jedoch alle Anlagen vom Verein gebaut worden seien. "Man spürt kein Entgegenkommen. Ich bin fast froh, dass wir keine Ausgleichszahlungen bekommen haben. Dann gehen wir halt vor Gericht, das ist mir langsam egal", sagt Langner. Man dürfe "nicht immer nur Applaus klatschen und sich über eine gelungene Gartenschau freuen, sondern muss auch an die Folgen denken".

"Im Zustand, in dem wir es bekommen haben"

Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des Stadtplanungsamtes und von städtischer Seite Geschäftsführer der Landesgartenschau-Gesellschaft, sieht die Ankündigung Langners, vor Gericht ziehen zu wollen, entspannt. Sein Standpunkt: Der FC habe sein Gelände nicht schlechter zurückbekommen, als es vor der Nutzung durch die Landesgartenschau gewesen sei. "Das ist jetzt in dem Zustand, wie wir es bekommen haben. Es gibt noch zwei Mängel am Hartplatz, die im Januar von der Sportplatzfirma behoben werden. Mitte Januar soll das geschehen", sagt Meyer zu Helligen auf Anfrage unserer Zeitung. Einer der Mängel: die Pfützenbildung. "Wir haben unseren Verpflichtungen Rechnung getragen." Und: Weil man - wie Meyer zu Helligen auf Nachfrage sagt - Sorge hatte, dass es nach der Rückgabe der Flächen zu Problemen kommen könnte, habe man vor der Übernahme "ein Beweissicherungsverfahren gemacht". Bislang habe es rund 8000 Euro gekostet, den Hartplatz, der schon öfter als Parkplatz genutzt worden war, wieder herrichten zu lassen.

Keine weiteren Zusagen

Dass die Gartenschau-Gesellschaft zugesagt haben soll, die Einfahrt nach Ende der Gartenschau zu asphaltieren, "stimmt nicht", sagt Meyer zu Helligen. Man habe "die Zusage erfüllt", nach dem Abbau der Schrankenanlagen die Stellen auszubessern, an denen Schlaglöcher im Belag aufgetaucht seien. Die Einfahrt im Nachgang zu asphaltieren, hätte auch keinen Sinn gemacht. Wenn überhaupt, hätte man das vor Beginn der Gartenschau machen müssen. Dass der FC zudem Ansprüche wegen der Lastwagen-Gepäckbrücken geltend mache, wundert Meyer zu Helligen: "Wir waren nicht verpflichtet, das zu machen. Das war lediglich ein Wunsch des Vereins." Und weiter: "Ich möchte kein Öl ins Feuer gießen. Aber mehr Verpflichtungen haben wir nicht. Auch wenn der Verein es sich wünschen würde." 

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