Favoritensiege beim Mainauenlauf

Von (Text) und Peter Kolb (Fot

Der Mainauenlauf wird sich als zweitgrößte Laufveranstaltung Bayreuths nach dem Maisel’s Fun Run etablieren: Diese Prognose ergibt sich aus der Stimmung der diesjährigen Veranstaltung auf dem Gelände der letztjährigen Landesgartenschau, der perfekten Organisation und nicht zuletzt dem Fazit der Spitzenläufer.

 
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„Ein super Event vor toller Kulisse, dazu noch ein sehr anspruchsvolles Streckenprofil. Es hat riesigen Spaß gemacht. Ich komme nächstes Jahr wieder – auf jeden Fall“, stellte beispielsweise Felix Mayerhöfer, der souveräne Sieger des 10-km-Laufs, der Stadt und den Organisatoren der Mali-Crew ein erstklassiges Zeugnis aus.

Nicht minder angetan war Elvira Flurschütz. „Es waren zwar etwas weniger Zuschauer an der Strecke als beim Fun Run, aber das hier ist ja auch ein Landschaftslauf. Insgesamt eine super Veranstaltung mit Zukunft“, bilanzierte die 10-km-Siegerin aus Bindlach, die schon den Halbmarathon beim diesjährigen Fun Run dominiert hatte.

Kinder- und Jugendlauf

Die 500-Meter-Distanz für alle Kinder unter sieben Jahren wurde erst auf der Zielgeraden entschieden. Dank eines beherzten Schlussspurts und eines Zielsprungs setzte sich der siebenjährige Elias Fuchs aus Kulmbach in 2:07 Min. gegen die ihm folgenden Jona Krug (2:08 Min.) und Aurelia Ahrenberg (2:08 Min.) sowie weitere 37 Konkurrenten durch. „Bis kurz vor Schluss waren immer drei vor mir, dann habe ich aber noch einmal so richtig Gas gegeben. Denn ich wollte unbedingt gewinnen“, sagte der für den VfB Kulmbach spielende Fußballer.

Ein Nachwuchskicker hatte auch beim Jugendlauf über 1000 Meter die Nase vorne. Fabian Dachsbacher, elf Jahre alt, vom BSC Bayreuth-Saas (3:51 Min.) verwies Leopold Ahrenberg (3:53 Min.) vom EHC Bayreuth und Luca Krug (4:04 Min.) auf die Plätze. Für Fabian Dachsbacher war der Lauf nur eine Trainingseinheit, die Fußballschuhe mit den Laufschuhen tauschen möchte er trotz seines Erfolges künftig nicht. „Fußball macht schon noch ein bisschen mehr Spaß“, gestand er. Bestes Mädchen war Emma Heinrich von der Bikesportbühne Bayreuth in 4:28 Minuten.

5-Kilometer-Distanz

„Absolut zufrieden“, nicht nur mit seinem Sieg, sondern auch mit seiner Zeit von 17:33 Minuten war Enrico Kuhn von der Mali-Crew Bayreuth. „Ich habe eine Zeit unter 18 Minuten angepeilt – insofern war alles top. Die Platzierung war eigentlich nebensächlich“, sagte Kuhn, der Christian Zöllner vom SV Bayreuth um 13 Sekunden distanzierte.

Noch souveräner als Enrico Kuhn dominierte Hannah Kadner von der Uni Bayreuth das Damenfeld. „Ich habe mir die Siegerzeiten des letzten Jahres angeschaut und wusste, dass ich vorne dabei sein werde, obwohl ich noch nicht hundertprozentig fit bin.“ Letztlich war die Zeit der 10.000-m-Spezialistin (19:02 Min.) das Maß der Dinge. Die zweitplatzierte Katja Kirchner hatte 58 Sekunden Rückstand. Enrico Kuhn und Hannah Kadner sicherten sich damit auch die Stadtmeister-Würde.

10-Kilometer-Distanz

Favoritensiege gab es auch auf der Königsdistanz, die 543 Starter in Angriff genommen hatten, wobei Felix Mayerhöfer (DJK Dasswang) und Elvira Flurschütz (SC Kemmern) auch von der Absage der Vorjahressieger Bastian Grau und Felicity Milton profitierten. „Ich hatte das Glück, mich vom Start weg absetzen zu können“, gab Mayerhöfer unmittelbar nach der Zielankunft (34:53 Min.) mit einem Lächeln auf den Lippen zu Protokoll und ließ wissen, dass die Zeit für ihn „eigentlich zweitrangig“ sei. Der Mainauenlauf ist für Mayerhöfer eine von noch vielen Etappen auf dem Weg zum Berlin-Marathon im September. Dort peilt er eine Zeit von unter 2:30 Stunden an.

Als Trainingseinheit betrachtete auch Elvira Flurschütz den Mainauenlauf. „Für mich war das ein letzter Tempolauf vor der Challenge in Roth. Mir war wichtig, unter 40 Minuten zu bleiben“, sagte die Bindlacherin, deren Zeit von 39:37 Minuten nicht zu toppen war. Ihr am nächsten kam Margarita Vakulenko (40:53 Min.) von der TS Bayreuth, die sich damit den Stadtmeistertitel sicherte. Stadtmeister bei den Herren wurde der hinter Felix Mayerhöfer zweitplatzierte Jonas Brügmann (34:53 Min.) von der Uni Bayreuth.

Mainauenchampion

Drei Frauen und 28 Männer absolvierten beide Strecken – sowohl die Fünf- als auch die Zehn-Kilometer-Distanz. Bei den Männern hatte in der Addition beider Läufe Christian Zöller (54:51 Min.) hauchdünn die Nase vorne. Die knapp einstündige Pause zwischen den beiden Läufen hatte er damit verbracht, einen Liter Wasser zu trinken, eine Tube Gel zu vertilgen und die Beine hochzulegen. Das Rezept verhalf ihm zu drei Sekunden Vorsprung auf Enrico Kuhn.

Zudem profitierte Zöller von der aktuellen Verkehrslage auf der A 9. Denn eigentlich wollte auch Felix Mayerhöfer, der souveräne 10-Kilometer-Sieger, beide Distanzen laufen. Ein Stau zwischen den Anschlussstellen Bayreuth Süd und Nord verhinderte aber eine Teilnahme am 5-Kilometer-Lauf. Er nahm es mit Humor. „Ich werde meine Lehren daraus ziehen“, sagte Mayerhöfer, „und im nächsten Jahr einfach eine Ausfahrt früher runterfahren.“ Bei den Frauen führte kein Weg vorbei an Katja Kirchner, die mit 1:03,41 Stunden riesigen Vorsprung auf Angela Hoffmann hatte (1:27,54 Stunden).

Fazit des Veranstalters

Bei der Premiere im letzten Jahr hatten Probleme bei der Zeitnahme Organisator Florian Maßen von der Mali-Crew die Stimmung etwas verhagelt, diesmal lief alles glatt. „Für die Zeitnahme viel Geld in die Hand zu nehmen, war die absolut richtige Maßnahme. Wir hatten keinerlei Probleme.“ Aber auch darüber hinaus sei die Veranstaltung ein voller Erfolg gewesen. Die Teilnehmerzahl, die mit 1222 knapp das Vorjahresniveau (1227) erreichte, sei ein wichtiger Gradmesser gewesen. „Wir hatten uns schon gefragt, welchen Anteil die Landesgartenschau an der guten Resonanz bei unserer Premiere im vergangenen Jahr hatte.“

Für Florian Maßen und sein Team sind die erneut hohe Teilnehmerzahl, das überwiegend positive Feedback der Läufer und auch die „großartige Unterstützung“ der Stadt Gründe genug, um die Veranstaltung zu etablieren. Auch die Verlegung des Start-Ziel-Bereichs auf die Anhöhe nahe des Kiosks habe sich als absolut richtige Maßnahme erwiesen. Was es noch zu verbessern gibt? „Wir müssen versuchen noch etwas mehr Zuschauer an die Strecke zu bekommen“, sagte Maßen, überlegte kurz und ergänzt dann: „Und auch den Biergartenbereich könnten wir etwas vergrößern. Aber sonst? Viel mehr fällt mir momentan gar nicht ein.“

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