Anonymer Anruf Drohungen gegen Mollath-Gutachter Leipziger

Manfred Scherer
 Foto: red

Der Fall des im Bayreuther Bezirkskrankenhauses untergebrachten Nürnbergers Gustl Mollath zieht weitere Kreise: Jetzt wurde bekannt, dass der für Mollath zuständige Gutachter der Klinik Drohungen erhalten hat.

 
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Das bestätigten sowohl der betroffene Arzt selbst als auch Oberstaatsanwalt Ernst Schmalz. Laut Schmalz sei Dr. Klaus Leipziger im Zusammenhang mit dem umstrittenen Mollath-Fall in einem anonymen Anruf als Lügner bezeichnet und mit einer schweren Körperverletzung gedroht worden. Der Drohanrufer ist bislang nicht ermittelt worden.

Drohanruf zur Anzeige gebracht

Chefarzt Leipziger erklärte, er habe den Drohanruf zur Anzeige gebracht, weil die Intensität der Drohung eindeutig zu weit gegangen sei. Er geht davon aus, dass der Drohanruf auf eine Stimmung zurückzuführen ist, die durch teilweise einseitige Berichterstattung in den Medien hervorgerufen worden sein dürfte.

Am Montag wurde überdies bekannt, dass der Anwalt Mollaths seinerseits Anzeige gegen Leipziger und gegen einen Richter am Nürnberger Amtsgericht erstattet hat: wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung.

Mollath als gemeingefährlich eingestuft

Gustl Mollath sitzt als gemeingefährlich eingestuft und zwangsuntergebracht in der Bayreuther Psychiatrie. Mollath war ursprünglich wegen gefährlicher Körperverletzung an seiner Ehefrau angeklagt. In dem Prozess hatte ein Gutachter ihm eine schwere psychische Erkrankung attestiert. Deshalb nicht schuldfähig, wurde er freigesprochen, jedoch wegen der Gemeingefährlichkeit in der Psychiatrie untergebracht.

Mittlerweile haben sich Behauptungen Mollaths über ein Schwarzgeldsystem bei der Nürnberger Hypovereinsbank als zutreffend erwiesen. Mittlerweile strebt die Nürnberger Staatsanwalt selbst die Wiederaufnahme des Falls Mollath an.


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Druckausgabe des Nordbayerischen Kuriers am Dienstag, 8. Januar.

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