Der Pädophile Holger E. (28) sagt, die Leiche des Mädchens sei nie zu finden Fall Peggy: Verdächtiger prahlt mit "perfektem Mord"

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Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof in Nordhalben (Bayern). Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll einer der Männer, die mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung gebracht werden, jetzt erklärt haben, man werde Peggys Leiche niemals finden. Foto: dpa Foto: red

Erst log er in den Vernehmungen, dann trug er ein Amulett mit dem Foto von Peggy, zuletzt gab er sexuelle Kontakte mit Peggy zu. Jetzt macht sich der Pädophile Holger E. aus Halle wieder verdächtig. 

 
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Weiß er etwas oder macht er sich nur wichtig? Holger E. (29), einer der Verdächtigen, die mit dem Verschwinden von Peggy etwas zu tun haben könnten, soll gegenüber zwei Mitgefangenen in der JVA Burg gesagt haben: „Ich habe den perfekten Mord begangen“ und „Die Polizei wird die Leiche des Mädchens nie finden.“ Das berichtet die Bild-Zeitung in ihrer Montagsausgabe.

Holger E. verbüßt eine sechsjährige Haftstrafe, weil er seine noch nicht einmal dreijährige Tochter missbraucht und dabei gefilmt hat. Außerdem soll er die neunjährige Tochter seines Halbbruders in Lichtenberg missbraucht haben. Und er hat schon zugegeben, dass es ebenfalls in Lichtenberg mit Peggy kurz vor ihrem Verschwinden zu sexuellen Handlungen gekommen war. Es habe „Zärtlichkeiten und Küsse“ gegeben, was aber von Peggy ausgegangen sein soll.

Etwa zweieinhalb Wochen danach, am 7. Mai 2001, war die neunjährige Schülerin aus Lichtenberg spurlos verschwunden. Ulvi Kulac (37) wurde drei Jahre später als Mörder verurteilt. Sein Prozess wird ab Donnerstag vor dem Landgericht Bayreuth neu aufgerollt, weil die Zweifel an seiner Schuld in den letzten Jahren immer mehr gewachsen waren.

Wie die Bild-Zeitung in ihrer Montagsausgabe (7. April) berichtet, ist Holger E. in einem gesonderten Bereich im Gefängnis untergebracht, in dem auch andere Sexualstraftäter sitzen. Dort soll es zu diesen Prahlereien gekommen sein. Holger E. ist auch als Zeuge im Wiederaufnahmeverfahren geladen. Ob er allerdings aussagen wird, ist zu bezweifeln, denn er ist einer der vier Hauptverdächtigen, den die Bayreuther Ermittler der Sondergruppe Peggy im Visier haben, und darf von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen.

Schon kurz nach dem Verschwinden von Peggy hatte er eine falsche Aussage gemacht. Doch die Ermittler konnten ihm  nachweisen, dass er nicht wie angegeben an dem Tag, als Peggy verschwand, in der Schule war. Außerdem wurde bekannt, dass der damals 17-Jährige ohne Führerschein Auto fuhr. Doch niemand konnte ihm nachweisen, dass er wirklich an dem Tag in Lichtenberg war.

Holger E. machte sich auch verdächtig, weil er ein Amulett mit Peggys Foto trug und bei einer Familienfeier ein Jahr nach ihrem Verschwinden eine Gedenkminute einlegte. Michael Euler, der Anwalt von Ulvi Kulac, will die Gefangenen, vor denen Holger E. geprahlt hat, als Zeugen in dem Wiederaufnahmeverfahren laden.

Info: Der MDR sendet am Mittwoch, 9. April, um 20.45 Uhr einen Film zum Fall Kulac.

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