EV Pegnitz will raus aus dem Keller

Bangen um Markus Schwindl (Zweiter von links): Hinter dem Einsatz des Pegnitzer Routiniers steht noch ein Fragezeichen, nachdem er gegen Peißenberg vorzeitig vom Eis musste. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Raus aus dem Tabellenkeller der Bayernliga will der EV Pegnitz an diesem Wochenende. Zu tun haben es die Ice Dogs mit zwei alten Bekannten: Heute um 20 Uhr sind sie zu Gast beim Finalgegner aus der Landesliga-Saison 2013/14, dem HC Landsberg, am Sonntag (17.30 Uhr) gastiert mit den Wanderers Germering der Verein, der Pegnitz 2003 in den letzten 23 Sekunden den schon sicher geglaubten Aufstieg in die Bayernliga entrissen hat.

 
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Viele damals mitgereiste Pegnitzer Fans erinnern sich noch an das Final-Hinspiel im Jahr 2014 in Landsberg, als der EVP mit einer Mauertaktik angetreten ist, dann aber in Überzahl mit zwei Toren in zwei Minuten zugeschlagen hat. Der Kommentar dazu im Landsberger Live-Ticker: „Der Witz im Quadrat: Drei Chancen und zwei Tore für Pegnitz, die an sich nur damit beschäftigt sind, den Puck aus dem eigenen Drittel zu dreschen. Aber so ist Sport.“

Auch wenn der EVP damals beide Begegnungen verloren hat, wünschen sich doch die Verantwortlichen die damalige Effektivität zurück, nachdem die Ice Dogs bislang Powerplay-Situationen eher selten ausnutzen konnten. Trainer Vaclav Drobny hat deshalb in dieser Woche das Überzahlspiel im Training forciert mit der Vorgabe an die Rückraum-Schützen, aus allen Lagen zu schießen und die Verantwortung nicht immer wieder zum Nebenmann zu schieben.

Fragezeichen hinter Markus Schwindl

Hinter einem Pegnitzer Offensivakteur, der immer Verantwortung übernimmt, steht allerdings noch ein dickes Fragezeichen: Torjäger Markus Schwindl musste im Spiel gegen Peißenberg im Schlussdrittel vorzeitig vom Eis. Sein Ausfall wäre sicher eine Schwächung, selbst wenn zuletzt auch andere Stürmer ihre Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt haben, wie beispielsweise die beiden Neuzugänge Nikolai Pleger und Anton Marsall.

Mit Ex-Bayreuther Marcel Juhasz

Aktuell belegen die Landsberger einen guten fünften Rang, allerdings zeigten die Spiele gegen Buchloe und Schlusslicht Geretsried, dass der HCL nicht unverwundbar ist. Selbst gegen den Tabellenletzten hatte Landsberg unerwartete Probleme und siegte letztendlich nur dank der Vollstreckerqualitäten der Paradestürmer Dennis Sturm, der aus der Augsburger Jugend hervorgegangen ist, und Marcel Juhasz, der auch schon für den Oberligisten Bayreuth die Schlittschuhe geschnürt hat. Drobny glaubt an eine Chance, belegt doch der Gegner in der Heimtabelle mit nur vier Punkten aus vier Spielen lediglich Rang zwölf.

In dieselbe „Gewichtsklasse“ wie die Landsberger fallen die Wanderers Germering. Nicht von ungefähr fordert Drobny von seinem Team einen Sieg: „Die Gegner müssen merken, dass wir zu Hause eine Macht sind. Hierzu ist es allerdings nötig, über 60 Minuten lang Gas zu geben und sich nicht nur auf eine starke Schlussphase zu verlassen.“ Außerdem muss der früher für Connecticut spielende amerikanische Top-Torjäger J. C. Cangelosi an die Kette gelegt werden, so wie es dem EVP vor einer Woche mit dem Peißenberger Torjäger Tyler Wiseman gelungen ist.

Seine Zuversicht für den Punktgewinn schöpft Trainer Drobny auch daraus, dass die Wanderers jüngst das Schlusslicht Geretsried erst im Penaltyschießen bezwingen konnten, nachdem die River Rats vier Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit ausgeglichen hatten. Außerdem hat der EVP die letzten Bayernliga-Begegnungen gegen Germering in der Saison 2005/06 gewonnen. Vergessen ist deshalb auch die Enttäuschung, als die Münchner Vorstädter 2003 dem EVP 23 Sekunden vor Spielende den schon sicher geglaubten Bayernliga-Aufstieg noch entrissen haben. Damals ist Pegnitz in den Schlussminuten nach eigener Führung regelrecht eingebrochen. Drobny: „Das passiert uns mit Sicherheit nicht mehr, laufen wir doch aktuell meist erst zum Schluss zu Höchstform auf.“

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