Renovierung auf vier Etagen
Was mit dem vielen Geld passieren soll, zeigte Christine Ponnath bei einem Rundgang vorab: Verteilt auf vier Etagen gibt es im Frauenhaus zehn Zimmer, ein Not- und ein Studierzimmer, ein Wohnzimmer, ein großes und ein kleines Spielzimmer, einen Haushaltsraum, vier Küchen, vier Badezimmer und vier separate Toiletten. Außerdem einen Wasch- und einen Trockenkeller, einen geschützten Spielhof, zwei Büros und einen Hausmeisterraum. Insgesamt sind das 350 Quadratmeter.
17 Kinder sind zur Zeit mit ihren Müttern hier zuhause. Dicht aufeinander. Auch da gibt es immer wieder Konflikte, mit denen man umgehen muss. Frauen aus unterschiedlichen Schichten und Religionszugehörigkeiten. „Mir dir zusammen esse ich nicht in der Küche. Du trägst einen kurzen Rock,“ sagt die eine zur anderen. Toleranz will geübt sein und ist alles andere als selbstverständlich. Und: „Toleranz ist wichtig, aber wir müssen auch darauf schauen, dass nichts verdrängt wird,“ sagt Ponnath.
Hinter sich abschließen
Frauen, die Gewalt erfahren haben, müssen sich in ihrem intimsten Umfeld auch abgrenzen können. Dazu gehört auch, die Zimmertür hinter sich absperren zu können. Das funktioniert zwar noch, doch die Schlüssel des Frauenhauses passen inzwischen für fast jedes Türschloss, so ausgeschlagen sind sie. Auch das möchte Christine Ponnath gern ändern.
Die dringend notwendige Sanierung des Hauses muss bei laufendem Betrieb erfolgen. Keine leichte Aufgabe. In enger Abstimmung mit den wenigen Handwerkern ihres Vertrauens, denen Ponnath den Zutritt in das Haus gewährt, laufen die Arbeiten. Damit diejenigen, die aus leidvollen Begegnungen kommen, nicht nur wohlwollende Hilfe erhalten, sondern auch ein Zuhause, das sie heimelig umfängt, das ihnen ein Gefühl des Geborgenseins vermitteln kann.