Erstes Playdown-Heimspiel der Tigers

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Zähes Ringen: Hartnäckigen Widerstand aller Art leisteten die Bayreuth Tigers um Sebastian Busch (Mitte; Nr. 11) schon beim ersten Duell mit den Lausitzer Füchsen in Weißwasser. Auf heimischem Eis wollen sie nun nach der knappen Niederlage den Spieß umdrehen. Foto: Thomas Heide Foto: red

Anlass zur Zuversicht, gute Chance oder Belastung durch extremen Erfolgsdruck? Es sind die typischen Playoff-Fragen, die sich für die Bayreuth Tigers in den Playdowns der DEL2 stellen, wenn sie am Freitag um 20 Uhr im zweiten Spiel der Best-of-seven-Serie gegen die Lausitzer Füchse erstmals Heimrecht haben.

 
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Die 3:4-Niederlage zum Auftakt in Weißwasser hat Argumente für jeden Standpunkt geliefert. Das Schlusslicht der Hauptrunde hat dabei bewiesen, dass der für den Gesamterfolg in der Serie erforderliche Auswärtssieg gegen den Tabellenelften keineswegs utopisch bleiben muss. Andererseits haben die Bayreuther aber nun mal verloren und sind dadurch in Zugzwang geraten. Ein 0:2-Rückstand hätte schließlich zur Folge, dass der Weg zum Klassenerhalt in der ersten Runde schon fast deprimierend weit erscheinen würde: Für die erforderlichen vier Siege wären dann nur noch fünf Chancen übrig, und zwei der Erfolge müssten sogar auswärts gelingen.

Waßmiller: "Nur Kleinigkeiten haben gefehlt"

Mit solchen negativen Gedanken befassen sich die Betroffenen naturgemäß nicht gerne. Aber etwas ähnlich klingt es bei Tigers-Trainer Sergej Waßmiller schon: „Wir brauchen diesen Sieg, um mit Selbstvertrauen in den Rest der Serie zu gehen.“

Dabei hält sich aus seiner Sicht der Ärger über die Niederlage mit den positiven Aspekten aufgrund der Leistung seiner Mannschaft etwa die Waage: „Wir haben gut gespielt und sind nur nicht dafür belohnt worden. Allen ist klar, dass es ebenso gut andersherum hätte ausgehen können. Umso mehr sind bei uns alle heiß darauf, dieses Mal zu gewinnen. Dafür wird jeder mehr als hundertprozentigen Einsatz zeigen.“ Damit es diesmal tatsächlich andersherum ausgeht, müsse sich daher gar nichts Grundsätzliches verändern. „Es waren nur Kleinigkeiten, die uns gefehlt haben“, sagt Waßmiller. „Da waren nur ein paar Fehler, aber die sind eben bestraft worden.“

Am wichtigsten wäre für den Tigers-Trainer aber eine Verbesserung der Chancenverwertung: „Wir hatten ja schon genug Möglichkeiten, um gewinnen zu können.“ Diese Einschätzung teilt auch sein Kollege Robert Hoffmann bei den Lausitzer Füchsen, nur natürlich aus einem anderen Blickwinkel: „Wir haben zu viel zugelassen, daran müssen wir arbeiten.“

Es reichte für die Bayreuther jedoch nie für eine Führung, und der zweimalige Ausgleich hatte jeweils nur für kurze Zeit Bestand. Folglich befanden sich die Bayreuther fast durchgehend in einer Aufholjagd – auch das ein Detail, das Waßmiller gerne verändern würde: „Es war ein schweres Spiel und hat viel Kraft gekostet.“ Nicht zuletzt in dieser Hinsicht hofft der Coach, dass der Heimvorteil etwas verändern kann: „Ich hoffe sehr auf die Unterstützung unserer Fans. Die ist unter diesen Umständen ganz besonders wichtig.“

Einsatz von Chouinard wieder fraglich

Eine konkrete Verbesserung im Vergleich zum ersten Spiel wäre das Mitwirken von Eric Chouinard, der am Dienstag kurzfristig verletzt ausgefallen war. Schließlich könnte die Erfahrung des NHL-bewährten Kanadiers in der Nervenschlacht von Playoffs wertvoller sein denn je. Mit einer sofortigen Rückkehr des Routiniers rechnet der Tigers-Trainer aber eher nicht: „Wir müssen abwarten, wann er wieder zur Verfügung steht.“ Mehr wird während laufender Playoff-Duelle traditionell nicht verraten. Erneut fehlen wird sehr wahrscheinlich auch Constantin Ontl, der am Dienstag durch eine Grippeerkrankung außer Gefecht gesetzt worden war: „Er hat immer noch Fieber.“

Info: Das dritte Spiel der Serie beginnt am Sonntag in Weißwasser um 17 Uhr. Am Dienstag um 20 Uhr treffen sich beide Rivalen dann schon wieder in Bayreuth.

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