In der Defensive sieht Korner dagegen die wichtigste Aufgabe für seine Mannschaft in der Bewachung der drei amerikanischen Guards des MBC: „Alle sind sehr stark im Eins-gegen-eins, und sie bekommen auch viele Freiheiten. Dieses Trio gilt es zu kontrollieren, indem wir ein starkes Abwehr-Kollektiv dagegenstellen.“
Nur drei Siege sichern Platz vier
Wenn Medi Bayreuth die drei ausstehenden Bundesligaspiele beim Mitteldeutschen BC, gegen Ludwigsburg und in Würzburg gewinnt, muss man nicht lange rechnen. Dann verteidigt der Tabellenvierte in jedem Fall seine Position, geht wie vor einem Jahr mit Heimvorteil in die erste Playoff-Runde und kann gelassen abwarten, wer aus dem dicht gedrängten Verfolgerfeld am Ende als Fünfter hervorgeht und damit der Gegner sein wird.
Aber wenn nicht? Schon eine Niederlage könnte für die Bayreuther eine Punktgleichheit bis hinunter zum aktuellen Tabellensiebten zur Folge haben. Die dabei denkbaren Szenarien sind noch immer vielfältig.
In dem punktgleichen Trio, das nur zwei Zähler weniger aufweist als das Medi-Team, scheint von den Baskets Bonn am wenigsten Gefahr zu drohen. Schließlich haben die Bayreuther den direkten Gesamtvergleich gegen diesen Rivalen mit neun Korbpunkten gewonnen (82:85 / 97:85). Gegen Bamberg (85:75 / 73:88) und Oldenburg (89:88 / 98:102) sind sie dagegen bei ebenfalls jeweils 1:1 Siegen in der Korbdifferenz im Nachteil.
Das heißt aber noch lange nicht, dass die Bayreuther bei Punktgleichheit mit den Bonnern in jedem Fall besser platziert sein werden. Richtig kompliziert wird es nämlich erst, wenn mehr als zwei Mannschaften gleichauf liegen. Die Rheinländer hätten in so einem Fall am liebsten die Oldenburger dabei, weil sie gegen diesen Mitbewerber beide direkten Duelle gewonnen haben. Da alle anderen Zweiervergleiche zwischen den Mannschaften auf den Plätzen vier bis sieben 1:1 ausgegangen sind, wäre das Team von Trainer Predrag Krunic daher dann in jedem möglichen Gesamtvergleich mit mehr als zwei Beteiligten der Tabellenführer.
Kaum schlechter schneiden die Bonner ab, wenn sie zusammen mit Brose Bamberg zu einer punktgleichen Gruppe gehören sollten. Beim Titelverteidiger hatten sie zwar deutlich mit 65:83 verloren, doch der Sieg im Rückspiel fiel mit 106:69 derart sensationell hoch aus, dass in der Summe die Korbdifferenz von +19 die beste aller Zweiervergleiche ist.
Bleibt die Frage, welcher der drei Verfolger überhaupt eine reelle Chance hat, eine mögliche Niederlage des Medi-Teams durch drei eigene Siege zu nutzen – und die Antwort lautet: alle! Die Bonner haben nach Pflichtaufgaben gegen Braunschweig und in Erfurt zwar zum Abschluss noch die schwere Aufgabe gegen Bayern München vor sich, aber der Tabellenführer könnte dann dank seiner zwei Siege gegen Alba Berlin die beste Ausgangsposition für die Playoffs schon sicher haben. Auch bei den Oldenburgern dürfte manches von der verbliebenen Motivation der Gegner abhängen, wenn sie nach dem wahrscheinlichen Sieg gegen Göttingen in Ulm und gegen Frankfurt antreten. Bamberg sollte gegen Erfurt und Braunschweig sowie beim MBC sogar kaum noch in Gefahr geraten.