AfD-Chefin Petry sagte der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe), Gauland könne sich "nicht erinnern", ob er die abwertenden Äußerung getätigt habe. Sie fügte hinzu: "Ich entschuldige mich unabhängig davon bei Herrn Boateng für den Eindruck, der entstanden ist."
DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte der FAS, es sei "einfach geschmacklos", die Popularität Boatengs und der Nationalmannschaft "für politische Parolen zu missbrauchen". Millionen Menschen liebten die Nationalmannschaft, "weil sie so ist, wie sie ist". Boateng sei ein "herausragender Spieler und ein wunderbarer Mensch", der sich gesellschaftlich stark engagiert und für viele Jugendliche Vorbild sei.
Boateng ist in Berlin geboren und aufgewachsen, sein Vater ist Ghanaer, seine Mutter Deutsche. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe): "Jeder Deutsche kann sich glücklich schätzen, solche Leute zu haben, als Teamgefährte, deutscher Staatsbürger und als Nachbar." SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte der Zeitung, Boateng sei kein "Fremder", sondern Deutscher. "Gaulands AfD ist auch deutschfeindlich", sagte Gabriel.
SPD-Vize Manuela Schwesig erklärte: "Mit der AfD werden wir jedenfalls nicht Europameister." Bundestrainer Joachim Löw hat für den vorläufigen Kader für die Europameisterschaft elf Spieler mit ausländischen Wurzeln nominiert. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte der Funke-Mediengruppe: "Ich hätte Jerome Boateng sehr viel lieber in der Nachbarschaft als Alexander Gauland."
dpa