Landkreis Kulmbach baut das Netz der Ladestellen aus – Gemeinden machen mit Elektroautos sollen öfter tanken können

Von Sonny Adam
Im Landkreis Kulmbach sollen 22 Ladestellen für Elektroauts entstehen. Foto: red Foto: red

Der Landkreis Kulmbach baut das Ladenetz für Elektroautos aus. In diesem Jahr sollen sechs neue Elektrotankstellen im Landkreis in Zusammenarbeit mit der N-Energie gebaut werden. Kooperationen mit anderen Anbietern sind ebenfalls geplant. Vom niedrigen Rohölpreis lässt sich im Landratsamt niemand beirren. Die Kulmbacher bauen auf zwei starke Partner.

 
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Im Landkreis sind gegenwärtig 30 Fahrzeuge unterwegs, die rein elektrisch betrieben werden. Hinzu kommen 125 Hybridfahrzeuge. Obwohl der Anteil verschwindend gering ist, soll das Ladenetz ausgebaut werden. Zweifel, dass Elektromobilität eine Zukunft hat, hat Ingrid Flieger, die Klimaschutzmanagerin des Landkreises, nicht.

Es werden mehr

„Es geht tatsächlich aufwärts“, sagt Uwe Limmer von der Zulassungsstelle des Landkreises. Allein im vergangenen halben Jahr wurden sieben neue Elektrofahrzeuge und 15 Hybridfahrzeuge zugelassen. Landrat Klaus Peter Söllner ist ebenfalls überzeugt, dass Elektromobilität eine Technologie der Zukunft ist. „Die Elektromobilität hat es momentan nicht einfach wegen der niedrigen Öl- und Benzinpreise, aber auf lange Frist führt kein Weg daran vorbei“, so Söllner. Elektromobilität sei sicherlich der richtige Weg.

Zwei starke Partner

In den zurückliegenden Wochen hat Klimaschutzmanagerin Ingrid Flieger eine Initiative gestartet, ein sinnvoll strukturiertes Ladenetz für Elektroautos aufzubauen – und zwar gemeinsam mit der N-Ergie. Dabei handelt es sich um ein kommunales Unternehmen mit Gesellschaftern der Städtischen Werke Nürnberg GmbH und der Thüga Aktiengesellschaft. „Die N-ergie haben sich in den vergangenen Jahren Jahren intensiv mit dem Netz der Elektrotankstellen befasst“, erklärt Flieger. Ergebnis: 22 Ladesäulen werden errichtet.

„Der Kreisausschuss hat im November beschlossen, dass auf dem Parkplatz am Landratsamt eine öffentliche E-Ladesäule mit zwei Typ 2-Steckdosen installiert wird. Damit gehen wir mit gutem Beispiel voran“, sagt Klimaschutzmanagerin Flieger. Interessierte Kommunen konnten sich ebenfalls für E-Tankstellen bewerben. Sie müssen nur zwei Parkplätze zur Verfügung stellen, die Anschlusskosten an das Netz der öffentlichen Versorgung inklusive Fundament und Hausanschlusskasten tragen. Außerdem ist eine Pauschale in Höhe von 1200 Euro je Ladesäule fällig.

Angebot schafft Nachfrage

Die Ladesäule wird dann von der N-Ergie betrieben und gewartet und wird in den Ladeverbund Franken+, der schon existiert, integriert. Für das Zapfen von Strom wird von N-Ergie dann ein „moderates Nutzungsentgelt“ von den Elektroautofahrern erhoben. Flieger: „Es ist ja klar, dass der Anteil an E-Autos erst dann steigen wird, wenn auch die nötigen Tankstellen zur Verfügung stehen.“

Als erste Kommunen haben Marktleugast, Thurnau, Himmelkron und Wirsberg Interesse an den Elektrotankstellen angemeldet. „Wir hatten ursprünglich mit N-Ergie drei Tankstellen angedacht, aber N-Ergie hat wegen des großen Interesses jetzt auf sechs Tankstellen aufgestockt“, erklärt Flieger und freut sich über die Aufgeschlossenheit im Landkreis Kulmbach in puncto E-Mobilität.

Einige Gemeinden schon im Boot

Auch Neuenmarkt, Kasendorf, Marktschorgast und Stadtsteinach haben sich für die Elektro-Ladepunkte angemeldet und wollen beim Pilotprojekt mit dabei sein. In einigen Gremien wurden zur Bewerbung Gemeinderatsbeschlüsse herbeigeführt, andere Kommunen haben sich spontan beworben, beziehen den Gemeinderat erst in der Umsetzungsphase ein. „Die Bewerbungsfrist geht jetzt zu Ende, denn 2016 sollen die Tankstellen ja realisiert werden“, sagt Flieger. „Und wenn die Tankstellen nicht für alle Kommunen reichen sollten, dann gibt es sicherlich noch Möglichkeiten mit anderen Betreibern“, sagt die Klimaschutzmanagerin. „Für die Auswahl der Standorte ist entscheidend, dass sie eine hohe Akzeptanz sowohl bei den Gemeinden als auch bei den potenziellen Nutzern finden.“

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