Einziger Buchladen im Pegnitz schließt

„Wann ich genau ich aufhöre, kann ich noch nicht sagen. Aber ich denke, dass es bis Herbst soweit sein wird“, erklärt die Geschäftsfrau. „Ich liebe Bücher und mir hat all das die ganzen Jahre auch sehr großen Spaß gemacht. Aber irgendwann geht doch jeder einmal in Ruhestand“, so Härtl weiter. Einen Nachfolger, der das Geschäft übernimmt, hat sie auch lange Zeit gesucht – allerdings erfolglos.

Mit dem kommenden Fachmarktzentrum habe ihr Entschluss aufzuhören nichts zu tun. Sie glaubt nicht, dass Müller solch ein Sortiment haben könnte wie sie. Hier hat Härtl, entgegengesetzt vieler Einzelhändler in der Innenstadt, keine Befürchtungen um ihre Existenz. „Das habe ich erst kürzlich gelesen“, sagt die Geschäftsfrau und legt einen Artikel auf den Tisch. „Wir müssen der Tatsache ins Auge blicken. Es ist altmodisch Bücher zu lesen“, steht dort. Und das ist auch ein Grund, warum es in Pegnitz in sehr naher Zukunft kein Büchergeschäft mehr geben wird.

Zukunft ohne Bücher

Härtl: „Es wird schon noch gelesen. Aber in anderen Kanälen. Etwa im Internet. Und dort werden auch Bücher bestellt. Wenn es einem nicht gefällt, dann ist es ja kein Problem die Lektüre auch wieder kostenlos zurück zuschicken. Und eine Zukunft ohne Bücher in Papierform, ohne etwas Fassbarem, sieht sie auch.

„Es tut mir schon leid, aufhören zu müssen. Vor allem schon alleine deshalb, weil ich ja auch eine sehr liebe und treue Kundschaft habe“, erklärt Härtl, und bald wird sie ihre Lektüren wieder an die Verlage zurückschicken oder im Räumungsverkauf anbieten. Dann ist das Geschäft leer und bereit für etwas Neues. Denn nur weil es keinen Buchladen mehr geben wird, braucht es noch lange nicht zu heißen, dass es in der Pegnitzer Hauptstraße einen weiteren Leerstand geben muss.

Nach Angaben von Erni Härtl könne es sehr gut möglich sein, dass sie in den Räumlichkeiten wieder etwas Neues aufbaut. Darüber, was genau das sein könnte, will sie sich jedoch noch nicht äußern. Bis auf eines: „Wenn es klappt, dann wird es etwas sein, was es in Pegnitz bisher auch noch nicht gibt.“