Anbau, Abriss und Neubau oder Verkauf und Neubau an anderer Stelle Eine Kinderkrippe für Schnabelwaid?

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Der Schnabelwaider Kindergarten hat keinen Platz für den Krippenausbau. Foto: Münch Foto: red

„Es wird sich was tun“, brachte es Schnabelwaids Bürgermeister Hans-Walter Hofmann bei der jüngsten Gemeinderatssitzung auf den Punkt. Es ging noch einmal um eine mögliche Erweiterung des Kindergartens um eine Krippengruppe.

 
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Bereits in der vergangenen Sitzung war dies ein Thema, nachdem der Träger, die evangelische Kirchengemeinde auf den Bedarf von Betreuungsplätzen insbesondere bei den unter Dreijährigen hingewiesen hatte. Momentan besuchen acht Kinder aus Schnabelwaid die Krippen in Creußen und Engelmannsreuth.

„Schnabelwaid kann das nicht allein entscheiden“, betonte Hofmann erneut. Man müsse sich hier mit den anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Creußen sowie mit Pegnitz abstimmen. Es habe bereits ein Gespräch unter den VG-Bürgermeistern gegeben. „Wir werden keinen Betreuungsnotstand bekommen und Plätze für zwölf Kinder finden“, machte der Bürgermeister deutlich.

Weiterbetrieb mit Baustelle

Nach seiner Ansicht bestehen für Schnabelwaid mehrere Möglichkeiten. Zum einen könnte es einen Anbau mit allen Vor- und Nachteilen geben. Dies bedeute aber einen Weiterbetrieb mit Baustelle und eingeschränktem Außengelände. Ein Vorteil wäre, dass ein neues Förderprogramm für Krippenneubauten aufgelegt wurde und mit Zuschüssen gerechnet werden kann, so der Bürgermeister. „Und wenn eine Krippe da ist, wird auch weiter der Bedarf nachkommen“, sagte Hofmann. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Abriss des bestehenden Kindergartens – der schon einigen Sanierungsbedarf aufweist, Sanitär-, Sozial- und Büroräume entsprechen nicht mehr den Anforderungen – mit einem anschließenden Neubau, in dem zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe sind. „Die Frage ist aber, wo gehen die Kinder während der Bauzeit hin“, so Hofmann weiter. Denkbar wäre auch ein Neubau an anderer Stelle mit dem vorherigen Verkauf der bestehenden Einrichtung. Der Bürgermeister brachte schließlich noch den Vorschlag, dass die Buben und Mädchen, die im Kindergarten in die Schulkindbetreuung gehen, künftig in der Schule betreut werden. Der dadurch freiwerdende Platz könne für Kleinere genutzt werden. Grundsätzlich sei er aber der Ansicht, dass nicht an jedem Ort alles vorhanden sein müsste. Und bei den bestehenden Möglichkeiten müsse jetzt zuerst festgestellt werden, welche Lösung am günstigsten ist. Informationen will er sich hier bei der Gemeinde Prebitz holen, die an den Engelmannsreuther Kindergarten eine Krippe angebaut haben und für die nächste beiden Jahre voraussichtlich eine zweite Gruppe einrichten wollen. Es sei aber noch zu früh, einen Ingenieur zu beauftragen.

Sie habe bereits Kinder unter zwei Jahren abweisen müssen, informierte Kindergartenleiterin Karina Hermann das Gremium. Es sei wünschenswert, die Bedürfnisse von Eltern und Kindern zu erfüllen. Auch der Bedarf an Schulkindbetreuung steige – erstmals gibt es Anfragen zur Betreuung von Drittklässlern. Die Platzverhältnisse im Kindergarten seien aber einfach zu beengt, um hier noch eine Krippengruppe unterzubringen. „Unter Zweijährige haben einen anderen Bedarf an Spielen und Schlafen, es müssen Wickelmöglichkeiten vorhanden sein“, betonte Hermann. Sollte es einen An- oder Neubau geben, sei man aber durchaus bereit, gezielt über das Konzept nachzudenken. „Mir ist klar, dass das alles mit Kosten verbunden ist, aber die Ideallösung wäre, wenn Krippe, Kindergarten und Schulkindbetreuung unter einem Dach wären“, sagte sie. Für die Kinder bedeute dies beständige Betreuungskräfte, der Personalschlüssel würde entlastet werden und krasse Übergänge bei der Betreuung würden wegfallen.

Kirche will im Gespräch bleiben

Sollte es eine Erweiterung um eine Krippengruppe geben, sei man durchaus bereit die Trägerschaft zu übernehmen, so die Trägervertreterin, Pfarrerin Tina Binder. „Wir werden mit der Gemeinde im Gespräch bleiben“, so Binder.

Volker Barthelmann sprach sich gegen eine Krippengruppe im Kindergarten aus. Dies würde die bestehende Zerrissenheit der jetzigen zwei Gruppen noch fördern. „Das kann nur eine Notlösung sein“, meinte er. Auch einen Anbau hält er nicht für ideal, da dies zulasten des Gartens ginge. Der Vorschlag von Thorsten Held, die Grundschule und den Kindergarten in einem Gebäude unterzubringen, fand nicht die Zustimmung des Gremiums. Dieter Kneissl plädierte dafür, sich darauf zu konzentrieren, wie eine Kindergartenerweiterung aussehen könnte. „Wir müssen aber erst Kosten vergleichen und wir müssen es uns leisten können“, unterstrich er. Bedenken gegen einen Anbau hatte Werner Dotzauer, da es auf dem Gelände Wasserprobleme gebe.

„Ich höre raus, dass niemand etwas gegen eine Erweiterung hat und wir Nägel mit Köpfen machen müssen, kein Provisorium“, stellte der Bürgermeister fest. Man werde sich nun in alle Richtungen informieren.

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