Die Frankimilation der Angélique Verdel dauerte dann ein paar Monate. „Aber die Leute hier, das sind dann Kumpels fürs Leben geworden. Das ist der große Unterschied zu Berlin, wo alles ein bisschen schneller ging, aber dafür auch oberflächlicher war“, sagt sie.
Mittlerweile ist Verdel festes Ensemblemitglied beim Fränkischen Theatersommer, wirkt in zahlreichen Produktionen in der Region mit. Ihr Steckenpferd ist das Laientheater. Das Schöne daran sei, dass man die Zuschauer regelrecht überraschen könne: „Wenn ich sage: Wir werden dann auch ein Lied singen und tanzen, dann winken die meisten Leute ab. Und nach einer Weile tanzen und singen sie dann eben doch und machen Sachen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie das können.“
In Aufseß probt Verdel seit Anfang des Jahres mit (inzwischen) mehr als vierzig Darstellern das Theaterstück, mit dem die Dörfler das 900. Jubiläum ihrer Gemeinde feiern wollen. Sie ist begeistert vom Engagement ihrer Laiendarsteller: „Mit denen kann man ziemlich weit gehen.“ Sie singen und tanzen nicht nur, sie feilen an ihren Texten, bringen eigene Vorschläge ein – und besorgen, wenn nötig, auch ein paar Showpferde. „Es ist toll, zu sehen, wie weit wir in den Monaten gekommen sind“, sagt die Frau, die selbst ziemlich weit gekommen ist.
Das Stationentheaterstück zum 900-jährigen Jubiläum der Gemeinde Aufseß wird am Sonntag, 20. Juli, ab 14 Uhr aufgeführt. Los geht’s am Dorfplatz.