Thielemann verteidigt Umbesetzung Nikitins "Ein Hakenkreuz geht nie"

 Foto: red

Nach dem Eklat um Nazi-Tattoos hat Dirigent Christian Thielemann die Auswechslung des russischen Sängers Evgeny Nikitin bei den Bayreuther Festspielen verteidigt.

 
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"Ein Hakenkreuz geht nie, nicht nur in Bayreuth! Das geht auch in Australien nicht!" sagte Thielemann der Berliner Tageszeitung "B.Z." (Montag).

Nikitin hatte nach Gesprächen mit der Festspielleitung kurz vor Beginn der Bayreuther Wagner-Festspiele die Titelpartie in der Oper "Der Fliegende Holländer" zurückgegeben. Er hatte sich einst Tätowierungen mit nationalsozialistischen Symbolen stechen lassen. Auf früheren Filmaufnahmen war deutlich ein Hakenkreuz an seinem Oberkörper erkennbar.

Thielemann kritisiert Management

Thielemann, der die "Holländer"-Premiere an diesem Mittwoch dirigieren wird, kritisierte das Management des Sängers. "Wie kann man einen Sänger so ins Messer laufen lassen? Man hätte Nikitin besser schützen sollen und ihm zumindest erklären müssen, dass er mit diesen Tätowierungen für Irritationen sorgen wird."

Generell lehne er Inszenierungen ab, die einen Bezug zum NS-Regime setzen, betonte der Dirigent: "Ich mag es auch auf der Bühne nicht sehen, keine Hakenkreuze, keine Stiefel, keine Mäntel. Ich hab die Schnauze voll von diesem ganzen Personal."

dpa

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