Welche Stellen sind das?
Bädermann: In erster Linie der Halsbereich, wo die Maske nicht schützt. Und dann gibt es noch eine Stelle, bei der Männer generell etwas empfindlich sind.
Sie sind jetzt 28 Jahre, mit wie vielen Verletzungen mussten Sie sich schon herumschlagen?
Bädermann: Die schlimmste hatte ich vergangene Saison, als ich mich am Hüftgelenk operieren lassen musste. Die Verletzung war eine für einen Eishockey-Torwart typische Verschleißerscheinung. Die vielen seitlichen Bewegungen sind nicht gerade natürlich und gehen auf Dauer auf die Hüfte. Aber ansonsten hatte ich nur Prellungen und blaue Flecken. Ein oder zwei Mal in der Woche passiert es im Training oder Spiel schon, dass man kurz zusammenzuckt, weil der Einschlag des Pucks Schmerzen verursacht. Aber das ist beim Eishockey normal.
Und im Gesicht: Noch nie die Nase gebrochen und noch alle Zähne im Mund?
Bädermann: Da ist alles top bei mir, diese Verletzungen sind eher für Feldspieler typisch. Die leben in dieser Hinsicht wesentlich gefährlicher. Ich habe ja einen Helm mit Gitter und trage eine Ausrüstung, die wie ein Panzer schützt.
Welche Teile der etwa 20 Kilogramm schweren Torhüter-Ausrüstung sind für Sie die wichtigsten?
Bädermann: Auf jeden Fall die Maske, die gibt viel Sicherheit, weil dem Kopf nichts passieren kann. Dann würde ich noch die Schlittschuhe nennen, sie sind das Ausrüstungsteil, das fast durchgehend Kontakt mit dem Eis hat. Und dann noch die Fanghand, denn damit arbeitet ein Torwart am meisten.
Wie abhängig ist man als Eishockey-Torwart von den eigenen Verteidigern?
Bädermann: Sehr abhängig. Ich muss mich auf sie verlassen, ihnen voll vertrauen können. Wenn man zum Beispiel weiß, dass sie einen Abpraller klären, dann kann man sich mehr auf seine eigene Leistung konzentrieren. Zudem wird man als Torhüter immer von den Teamkollegen geschützt. Geht mich ein Gegner unfair an, ist immer einer meiner Mitspieler zur Stelle.
Die Mitspieler wissen eben auch, dass eine gute Torhüterleistung mehr als die halbe Miete für einen Sieg sein kann. Ein Keeper kann aber auch 59:59 Minuten der Held sein und durch einen Fehlgriff dann doch der „Depp“. Wie gehen Sie damit um?
Bädermann: Es lastet schon viel Druck auf einem Torhüter. Man muss 60 Minuten die Konzentration hoch halten. Aber das lernt man. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, versuche ich aufzuarbeiten, warum er passiert ist. Aber ich habe deshalb keine schlaflosen Nächte, irgendwann muss man den Fehler auch abhaken und sich auf die nächste Partie konzentrieren.
Mit wie vielen Einsätzen rechnen Sie in der kommenden Saison? Schließlich hat der EHC vier Keeper im Kader. Zwei davon sind Förderlizenzspieler, die wohl spielen werden, wenn sie in Bayreuth sind.
Bädermann: Ich will jedes Spiel auf dem Eis stehen, aber die Konkurrenzsituation ist sicher größer geworden. Doch das muss ich akzeptieren und lernen, damit umzugehen. Außerdem treffe ich nicht die Entscheidung, wer im Tor steht. Ich gebe im Training alles und will dem Trainer mit meiner Leistung zeigen, dass an mir kein Weg vorbeiführt und er mich aufstellen muss.
Was wollen Sie mit dem EHC Bayreuth in dieser Oberliga-Saison erreichen?
Bädermann: Wir wollen uns so früh wie möglich, das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde sichern – aber das wird schwer genug. Gelingt uns das, können wir vielleicht auch auf den zweiten Platz nach Ende der Hauptrunde schielen.