EHC fehlt ein Quartett gegen den Meister

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Seine starken Leistungen sind auch dem Nationaltrainer nicht verborgen geblieben: Der EHC Bayreuth muss am Freitag auf Jan Pavlu (rechts) verzichten, da er für das italienische Nationalteam im Einsatz ist. Foto: Peter Kolb Foto: red

Die heiße Phase der DEL2-Hauptrunde beginnt: Noch zehn Spiele stehen an und der EHC Bayreuth kann seine gute Position im Kampf um die Pre-Playoffs am Wochenende weiter verbessern. Gegen den amtierenden DEL2-Meister Kassel Huskies (Freitag, 20 Uhr) scheint vor eigenem Publikum eine Überraschung möglich. Größere Bedeutung hat für die Tigers aber die Partie beim direkten Konkurrenten SC Riessersee (Sonntag, 17 Uhr).

 
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Gegen beide Gegner hat der EHC in dieser Saison bislang eine positive Bilanz: Je zwei Siege, bei je einer Auswärtsniederlage stehen zu Buche.

Für Tigers-Trainer Sergej Waßmiller hat das aber nichts zu sagen: „Wir müssen jedes Spiel hoch konzentriert angehen. Leicht kriegen wir die Punkte gegen niemanden. Aber wir geben die Punkte auch nicht leicht her.“ Beim Blick auf die Tabelle wisse jeder Spieler, dass man keinen Millimeter auf dem Eis nachgeben dürfe. Den sechstplatzierten ESV Kaufbeuren (65 Punkte) und den SC Riessersee (59) auf Rang elf trennen nur sechs Zähler. Bayreuth (64) nimmt Platz acht ein.

Heider noch nicht einsatzbereit

Diesen gilt es jetzt zumindest zu verteidigen, denn damit wäre auch Heimrecht in den Pre-Playoffs verbunden. Doch leicht wird das nicht, schließlich ist Waßmiller am Freitag zur Improvisation gezwungen. Auf vier Spieler muss er gegen Kassel verzichten. Jan Pavlu (italienische Nationalmannschaft) und Valentin Busch (U19-Nationalteam) fallen am Freitag aus, kehren aber am Sonntag in den Kader zurück. Martin Heider und Förderlizenzspieler Vladislav Filin trainieren zwar wieder leicht, für einen Punktspieleinsatz reichen die Kräfte aber noch nicht. Zudem steht hinter dem Einsatz des erkrankten Lukas Fröhlich ein Fragezeichen.

„Und wir haben zusätzlich noch einige angeschlagene Spieler“, sagt Waßmiller. „Aber ich habe schon einen Plan A und B. Wie immer gilt: Die Punkte sollen bei uns in Bayreuth bleiben.“ Schon 45 Punkte holten die Tigers im eigenen Stadion, nur Spitzenreiter Bietigheim ist in der Heimtabelle besser.

Doch die Kassel Huskies sind das zweitbeste Auswärtsteam der Liga – und aktuell in starker Form. Sechs der letzten sieben Partien beendeten sie als Sieger. Umstrukturierungen im Kader haben sich bezahlt gemacht. Vor allem der US-Stürmer Derek DeBlois (7 Scorerpunkte in 5 Spielen) erwies sich als Entlastung für Topscorer Manuel Klinge (16 Treffer/27 Vorlagen) und den US-Amerikaner Jack Downing (19/15).

Kuchejda wird Chance bekommen

Allerdings ist DeBlois auch der fünfte Kontingentspieler der Huskies, so dass zuletzt auch schon der bärenstarke Spielmacher Braden Pimm (Kanada; 8/27) auf der Tribüne Platz nehmen musste. Die beiden Verteidiger Esa Lehikoinen (Finnland; 1/7) und Drew MacKenzie (USA; 3/22) scheinen nach der schweren Verletzung von Alexander Heinrich (Knöchelbruch) gesetzt.

Doch auch bei den Bayreuthern muss ein Kontingentspieler pro Partie zwangsweise pausieren. Zuletzt war das meist der tschechische Stürmer David Kuchejda. „David geht sehr gut mit der Situation um“, sagt Waßmiller. „Er gibt weiter in jedem Training Vollgas und empfiehlt sich für Einsätze. Und die wird er in der Hauptrunde auch noch bekommen.“

Ob das schon beim SC Riessersee der Fall sein wird, lässt der Trainer offen. In Garmisch-Partenkirchen wird es vor allem auf die Defensivleistung ankommen. Waßmiller wünscht sich, dass sein Team so verteidigt wie zuletzt beim 2:1-Erfolg in Kaufbeuren. Schließlich gelte es, „eine sehr, sehr starke Offensive“ unter Kontrolle zu bekommen. Gerade Andreas Driendl (20/16) und Roope Ranta (15/12) sind extrem torgefährlich. Auch der für den verletzten Jared Gomes nachverpflichtete Alexis Loiseau fügte sich mit fünf Scorerpunkten in sechs Spielen gut ein.

Allerdings konnte der starke Sturm zuletzt die Schwächen in der Abwehr nicht ausgleichen. 21 Gegentreffer – viele entstanden nach individuellen Fehlern – in den vergangenen vier Spielen führten zu vier Niederlagen und zum Absturz von Tabellenplatz sieben auf elf. Und die Tigers würden die Krise der Garmisch-Partenkirchener gerne weiter verschärfen.

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