EHC Bayreuth fehlen 15 Sekunden zum Finale

 Foto: red

Diese Oberliga-Halbfinalserie zwischen dem EHC Bayreuth und dem EV Regensburg geht wohl in die Geschichtsbücher beider Vereine ein. An Dramatik und Spannung waren die bisherigen drei Spiele nicht zu toppen. In der dritten Partie hatten die Oberpfälzer das glücklichere Ende für sich, gewannen am Dienstag ihr Heimspiel mit 6:5 (2:1, 1:3, 2:1, 1:0) nach Verlängerung.

 
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„Ohhhhhhhh EHC, ohh EHC, ohhhhhhh EHHHCCCC“ – hallte es ab der 49. Minute fast in Dauerschleife durch die Arena. Etwa 400 Bayreuther Fans übertönten mit voller Inbrunst etwa 3500 Regensburger Anhänger. Gerade hatten die Tigers mit dem 5:3 als erstes Team in diesem von beiden Mannschaften rassig und intensiv geführten Spiels auf Oberliga-Topniveau eine Zwei-Tore-Führung herausgeschossen. Der Finaleinzug war schon zum Greifen nah.

Doch dann folgte die Parallele zum 7:6-Verlängerungssieg der Bayreuther am Freitag – nur diesmal waren es die Regensburger, die den Rückstand in den Schlussminuten aufholten und 15 Sekunden vor dem Ende in doppelter Überzahl ausglichen. Der Eishockey-Wahnsinn hatte nach 60 Minuten noch kein Ende – jetzt sangen vor allem die EVR-Fans.

Die Gastgeber nahmen diesen Rückenwind auch in die Verlängerung mit, hatten zunächst die besseren Offensivaktionen. Doch die Bayreuther kämpften, warfen sich in die Schüsse und hatten in Friedrich Hartung – der Torwart bot erneut eine überragende Leistung – den Turm in der Schlacht. Dann kam der EHC: Jozef Potac (65.) verpasste bei einem Pfostenschuss die Entscheidung.

Bärenstarke Torhüter

Gegen Peter Flache (67.) reagierte Hartung erneut sensationell. Ab der 70. Minute wurde es übersichtlich auf dem Eis: Beide Teams hatten nur drei Mann auf dem Spielfeld, beide Teams hatten erstklassige Möglichkeiten. Sowohl Hartung als auch sein Gegenüber Cody Brenner wuchsen über sich hinaus. Doch dann musste der Bayreuther Keeper doch ein sechstes Mal hinter sich greifen: Mark Dunlop erzielte in der 74. Minute den Siegtreffer für den EVR – es hatte nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen.

Einen Verlierer hatte diese Partie erneut nicht verdient. Doch alle Eishockey-Fans – trotz der Niederlage auch die Bayreuther – können sich freuen: Der Playoff-Krimi geht am Freitag ab 20 Uhr in seine vierte Runde. Mit Heimvorteil haben die Bayreuther beim Stand von 2:1 erneut die Chance, ins Finale einzuziehen.

Mit Glück zum 1:1

Und die Tigers können aus der Niederlage in Spiel drei viel Selbstvertrauen ziehen. Sie hatten in den ersten sieben Minuten die Partie bestimmt und gingen verdient nach 49 Sekunden in Führung, verpassten es allerdings, diese auszubauen. Die Regensburger kamen zunächst nur zu Fernschüssen, hatten beim Ausgleich etwas Glück. Nach einem Pressschlag kam der Puck zu William Trew – 1:1 (11.). Ähnlich auch die Entwicklung des zweiten EVR-Treffers: Diesmal kam die Scheibe über Umwege zu Nikola Gajovsky (19.).

Doch in Rückstand holen die Bayreuther in dieser Saison alles aus sich heraus. Obwohl zunächst Regensburg wesentlich druckvoller aus der Kabine kam, erzielte die Tigers, angeführt von den bärenstarken Ivan Kolozvary und Fedor Kolupaylo, bei einem Konter das 2:2 (28.). Auch das 2:3 (34.) steckten die Gäste weg und drehten die Partie bis zur 49. Minute in ein 5:3 – allerdings sollte das gegen starke Regensburger nicht zum Sieg reichen.

Tore: 0:1 (1.) Kolupaylo, 1:1 (12.) Trew, 2:1 (19.) Gajovsky, 2:2 (28.) Thielsch, 3:2 (34.) Stöber, 3:3 (35.) Marsall (5 gegen 4), 3:4 (39.) Kolupaylo, 3:5 (49.) Kasten (5 gegen 4), 4:5 (57.) Dunlop, 5:5 (60.) Trew (6 gegen 4), 6:5 (74.) Dunlop

 

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