Gemeinde muss mehr Kinder betreuen Eckersdorf: Hortkinder ziehen in Container

Von Christina Knorz
Die Hortgruppe soll künftig in einem Container an der Schule untergebracht werden. Eine zusätzliche Krippengruppe entsteht im Kindergarten Donndorf. Bürgermeisterin Sybille Pichl: "Ich bin erst beruhigt, wenn wir zehn weitere Kinder untergebracht haben." Foto: Ronald Wittek Foto: red

Der Eckersdorfer Sozialausschuss hat sich festgelegt: Am Donndorfer Kindergarten entsteht eine zweite Krippengruppe. Die Hortkinder müssen dafür in Container an der Schule umziehen. "Das ist die schlechteste Lösung", sagt Gemeinderat Claus-Dieter Vogel. Aber ein Neubau sei ein untragbares finanzielles Risiko.

 
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Eckersdorf muss mehr Kinder betreuen. Und das an allen Ecken und Enden: Mehr Krippenkinder, Hortkinder und Schulkinder brauchen mehr Betreuer und neue Räume. 30 Eltern wollen ihre Kinder allein in die Nachmittagsbetreuung geben. Zum Beginn des Schuljahres kämen erfahrungsgemäß weitere hinzu, sagt Bürgermeistern Sybille Pichl. Bisher gibt es aber nur eine einzige Gruppe.

Die Gemeinde will handeln und aufstocken. "Das ist dringend notwending", sagt Pichl. Bisher fehlt aber die Zusage der Regierung von Oberfranken. Sie muss die zweite Gruppe genehmigen. Nur dann gibt es einen Zuschuss für die zweite Betreuerin.

Zur Not auch ohne die Regierung

Zur Not schultere die Gemeinde das Projekt auch ohne die Regierung. "Dann finanzieren wir die zweite Stelle ganz allein", sagt Pichl. Knapp 8000 Euro wären das im Jahr. "Das können wir leisten", sagt Pichl. Schwieriger wird es, geeignete Räume zu finden. Ein Handarbeitsraum werde jetzt an der Schule umfunktioniert. "Danach stoßen wir aber an räumliche Grenzen", sagt Pichl.

Zehn Kleinkinder stehen auf der Warteliste für einen Krippenplatz. "Sie haben einen Anspruch darauf", sagt Pichl. Die Hälfte der Kleinen käme ab Januar, die anderen nach und nach bis Juni. "Ich habe keine Ruhe, bis wir sie versorgt haben, wenn uns da einer verklagt, haben wir ganz andere Probleme", sagt Pichl. Eltern haben einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz im Kleinkindalter und können das zur Not juristisch einfordern. Einen solchen Fall gab es bisher im Landkreis Bayreuth nicht.

Während für die Schulkinder in diesem Schuljahr noch eine Lösung gefunden wird, müssen die Hortkinder in Container umziehen. Bisher sind sie am Kindergarten Donndorf untergebracht. Da dort aber eine zweite Krippengruppe eingerichtet werden soll, müssen die Hortkinder raus. "Es ist nicht vermittelbar, dass wir Kleinkinder in Container unterbringen", sagt Pichl. "Bei älteren Kinder geht das eher."

Container optisch untragbar

Die Gemeinderäte des Ausschusses für Familie, Bildung und Soziales waren am Ende überzeugt von der Container-Lösung, wenn auch nicht begeistert. "Das sieht nach einem Provisorium aus", sagt Claus-Dieter Vogel (CSU). Die Container dürften nur eine Zwischenlösung sein, sagt Matthias Schaub (FWG). Eine dauerhafte Lösung mit einem Holzbau anstelle der Garagen auf dem Schulgelände sei besser, sagt Winfried Parchent (CSU). "Zur Not können wir die Räume später vermieten, wenn wir sie nicht mehr brauchen."

Neubau zu teuer

Die Bürgermeisterin will keinen Massivbau. "Wir können nicht absehen, wie lange wir die Räume brauchen", sagt Pichl. Die Betreuungsquote an der Schule werde im Grundschulbereich steigen, in den Krippen aber wohl stagnieren. "Wir brauchen eine nachhaltige Entscheidung, die uns nicht kurzsichtig finanziell zu stark belastet", sagt Pichl. Die einfachste, schnellste und günstigste Lösung seien zwei Container. Ahorntal habe sich zwei angeschafft für gut 18.000 Euro. Florian Pausch (FWG) stimmte zu: "Selbst mit Förderung wird ein Neubau viel teurer."

Neue Krippengruppe ab Januar

Die Gemeinderäte einigten sich, die Container als Übergangslösung aufzustellen. Sobald klar sei, wie sich die Betreuungszahlen entwickeln, soll eine Dauerlösung gefunden werden. Die neue Krippengruppe soll ab Januar angeboten werden.

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