Da wird's teuer
Das Bayernwerk hat großen Wert darauf gelegt, dass die Ladepunkte aber nicht nur von E-Wald-Kunden genutzt werden können, sondern auch von Nicht-E-Wald-Kunden. Kunden, die sich beispielsweise über Plugsurfing (eines der gängigsten Ladenetzwerkes, das europaweit mehr als 35.000 Ladestationen verfügbar macht) zahlen an den Ladestationen dann schon 15 Cent pro Minute. Macht bei einem schnell ladenden Zoe im Sommer neun Euro pro Tankfüllung für knapp 100 bis 120 Kilometer. Bei einem BMW würde eine Vollladung – bei einer Ladezeit von drei Stunden – 27 Euro kosten. Und im Winter erhöhen sich die Ladezeiten, können sich noch einmal verdoppeln.
Schmerzgrenze unter fünf Euro
„Solche Preise sind einfach eine Ungezogenheit“, kommentiert Klaus Knorr. Er hat noch nie an einer solchen Säule geladen und hat dies persönlich auch nicht vor. „Wenn ich eine Schnellladesäule mit 50 KW habe, dann bin ich natürlich bereit für den Strom auch zu zahlen“, sagt Knorr. Doch die Schmerzgrenze liegt in jedem Fall unterhalb der Fünf-Euro-Grenze. Denn mehr kostet der Strom selbst im teuersten Grundversorgungstarif nicht.
Preismodelle ändern sich
„Wir haben – auch wenn wir den Strom nicht kostenlos abgeben, trotzdem regelmäßige Lader. Meistens laden die Leute nicht länger als eine Stunde. Die meisten laden nur teilweise“, erklärt Achatz das Kundenverhalten von E-Wald und weiß, dass die Elektroautofahrer die E-Wald-Ladepunkte nur als Zwischenstation zwischen den bislang noch weitgehend kostenfreien Anbietern nutzen. Allerdings gibt die Assistentin der Geschäftsführung zu, dass das Preismodell ständig im Wandel sei. „Wir haben angefangen mit einer Flatrate für Viellader – für 800 Euro im Jahr. Das war dann irgendwann nicht mehr haltbar. Jetzt haben wir das Zeitmodell eingeführt. Aber wir arbeiten noch an weiteren Tarifen“, erklärt Achatz.
Spezielle Tarife für Langsamlader
Denn auch bei E-Wald ist die Ungerechtigkeit zwischen den verschiedenen Ladegeschwindigkeiten angekommen. „Unser nächster Schritt wird sein, spezielle Tarife für Langsamlader wie Hybridfahrer oder Renault Twizzyfahrer oder auch andere Gleichstrom-Autos anzubieten“, versichert Achatz.