Druck auf Altstädter wird immer größer

Von Herbert Steininger
Soll mit dafür sorgen, dass die Altstädter endlich ihre schwarze Serie beenden: Kapitän Kristian Böhnlein (links) ist gegen den SV Schalding-Heining nach seiner Sperre wieder mit von der Partie. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es ist die längste Pleitenserie eines Vereins in der Regionalliga Bayern, sieben Niederlagen am Stück gab es in dieser Saison noch nie: Am Samstag um 14 Uhr will die SpVgg Bayreuth (13.) gegen ihren oberen Tabellennachbarn SV Schalding-Heining endlich wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Doch die Passauer Vorstädter ließen zuletzt mit einem 3:1-Sieg bei den kleinen Bayern aufhorchen und tankten durch diesen ersten Auswärtsdreier dieser Spielzeit dementsprechend Selbstvertrauen.

 
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„Die Situation ist schon ein wenig frustrierend“, weiß der Bayreuther Trainer Marc Reinhardt. Beim jüngsten 0:1 in Rosenheim war sein Team wie schon des öfteren das bessere gewesen. „Wir waren defensiv zwar nicht fehlerfrei, haben aber insgesamt sehr kompakt agiert. Vorne haben wir uns genügend Chancen erarbeitet, die wir aber eben auch nutzen müssen.“ So ließ vor allem Ivan Knezevic im Stadion an der Jahnstraße einiges an Gelegenheiten liegen, hatte aber bei zwei Situationen auch das Pech auf seiner Seite, als er in der sechsten und 45. Minute nur den Pfosten traf. „Das kommt natürlich auch noch hinzu“, sagt der 31-Jährige: „Wir müssen eben das Glück erzwingen – und jetzt müssen wir einfach mal dran sein.“

Bayreuther sind zum Siegen verdammt

Tatsache ist, dass die Altstädter geradezu zum Siegen verdammt sind. Der erste Relegationsplatz, auf dem derzeit der FC Pipinsried zu finden ist, ist nur noch zwei Zähler entfernt und die beiden nächsten Aufgaben beim Spitzenreiter TSV 1860 München am Dienstag (live im Bayerischen Fernsehen) und am Samstag beim Tabellendritten FV Illertissen sind nicht von schlechten Eltern. Nicht zu vergessen die Reaktion der Fans, die so langsam die Geduld verlieren und bei den letzten beiden Partien laut „Trainer ’raus“ skandierten. Was passiert, sollte die Niederlagenserie ihre Fortsetzung finden? „Wie es dann weitergeht, kann ich nicht beurteilen“, sagt Reinhardt. „Ich weiß, dass es am Dienstag ins Grünwalder Stadion geht.“

Aber diese Partie ist noch ein ganzes Stück entfernt. „Damit können wir uns erst nach dem Spiel gegen Schalding-Heining beschäftigen. Darauf liegt jetzt der Fokus“, sagt der Coach, der drei Punkte von seinem Team fordert. „Wir müssen jetzt endlich gewinnen, der Druck ist schon seit Wochen sehr hoch. Aber wir blicken dennoch positiv nach vorne.“ Reinhardt erwartet einen Gegner, der erst einmal auf die Defensive setzen wird – so wie zuletzt Rosenheim und die Woche zuvor der TSV Buchbach. Diese Partie hat der Übungsleiter in besonders schlechter Erinnerung, als sein Team in der Anfangsphase diverse Konzentrationsaussetzer hatte, dadurch einem 0:2 hinterher laufen musste und 1:3 verlor.

"Kompakt stehen und wenig Fehler machen"

„Wichtig wird wieder sein, dass wir kompakt stehen und hinten wenig Fehler machen“, fordert der Coach. Schaldings Stärke sei das körperbetonte Spiel, da müsse sein Team dementsprechend dagegen halten. Im Angriff der Gäste sollten sich die Altstädter besonders mit einem Spieler befassen: Von den bislang 21 Toren der Niederbayern markierte der 23-jährige Fabian Schnabel neun und nimmt damit zusammen mit Kwasi Okyere Wriedt vom FC Bayern München II den dritten Rang in der Torschützenliste ein.

Reinhardts Hoffnung liegt auf einem Führungstor. „Das würde uns vor allem in einem Heimspiel sehr weiterhelfen, weil danach der Gegner gefordert ist.“ Zum letzten Mal zu Hause in Front gingen die Altstädter am 1. September im Duell mit dem Aufsteiger FC Pipinsried (4:1) durch Knezevic (26.). Es war bis dato der letzte Punkteeintrag für die Bayreuther.

Böhnlein wieder dabei, Weber fehlt

Die Vorlage hatte damals Kristian Böhnlein gegeben. Der Kapitän fehlte bekanntlich beim Gastspiel in Oberbayern wegen seiner fünften Gelben Karte. Am Samstag ist der 27-jährige Leitwolf wieder mit von der Partie und soll dabei für Impulse sorgen. Dafür steht mit Tobias Weber ein Innenverteidiger ebenfalls wegen der fünften Gelben nicht zur Verfügung. „Wir werden da einen positionsgetreuen Wechsel vornehmen“, stellt Reinhardt in Aussicht. Zur Auswahl stehen Laurin Michaelis (22) und Youngster Lukas Beszczynski (18). Yannick Fuhrmann, der in Rosenheim einen starken Eindruck hinterließ, soll nach Aussage von Reinhardt wieder eine Chance bekommen. Wer für den 24-Jährigen defensiven Mittelfeldspieler auf der Bank Platz nehmen wird, ließ er noch offen.

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