Bayreuth verliert 18 Arbeitsplätze – Nähe zur Autobahn spielt wichtige Rolle Drei neue Firmen in Thurnau

Von Peter Engelbrecht
Zum Jahreswechsel geht's los: Die Geschäftsführer Steffen Pönisch (links) und Peter Wichmann vor der Produktionshalle in Thurnau. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die beiden Bayreuther Firmen Bioteg Biofilter Systems GmbH und Bioteg Biogas Systems GmbH wechseln zum 1. Januar 2016 nach Thurnau. Das bestätigte deren Mitgeschäftsführer Steffen Pönisch. Auch der Bayreuther Onlinehändler „Textilwaren24“ will nach Thurnau wechseln. Insgesamt 18 Arbeitsplätze wandern damit ab.

 
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Die beiden Bioteg-Gesellschaften mit sechs Mitarbeitern werden von Bayreuth-Wolfsbach in die Industriestraße nahe der Autobahn 70 nach Thurnau wechseln. „Eine sehr gute Autobahnanbindung zu haben, ist für uns wichtig“, erläuterte Pönisch. Am bisherigen Standort in Wolfsbach habe es keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr gegeben. Man habe auch in Bayreuth nach einem neuen Grundstück gesucht, doch Thurnau habe beste Ansiedelungsmöglichkeiten geboten. „Das ist einfach und unproblematisch gegangen“, berichtete Pönisch. Den Jahresumsatz der beiden Firmen, die sich unter einem Dach befinden, bezifferte der Geschäftsführer auf insgesamt 2,5 Millionen Euro.

Die Firma baut Biofilter für Abwasserkanäle und Kläranlagen, um schlechte Abluft abzusaugen und zu reinigen. Die selbst entwickelten Filter gehen in den weltweiten Export, darunter nach Vietnam, Chile, Peru, Mexiko und in die USA. Sie werden am Standort zusammengebaut und fertig an die Kunden geliefert. Weiterhin fertigt die Bioteg Biogas Systems GmbH Komponenten für Biogasanlagen. Diese Fermenter zur Vorgärung werden mit Hilfe von Schwertransportern über die Autobahn auf die jeweiligen Baustellen geliefert.

Wie Pönisch erlauterte, soll in Thurnau im Gewerbegebiet zunächst eine bestehende Halle genutzt, im kommenden Jahr nebenan ein neues Gebäude gebaut werden. Beide zusammen zählen eine Nutzfläche von knapp 1300 Quadratmeter. Die gesamten Investitionen betragen nach eigenen Angaben rund 750 000 Euro.

Die zweite Firma, die nach Thurnau wechselt, ist die Firma Schittenhelm GmbH, die für ihren Onlinehandel „textilwaren24.de“ an gleicher Stelle eine Versandhalle baut. Die Verkehrsanbindung sei optimal, sagte Geschäftsführer Uwe Schittenhelm nach Medienberichten. Der Onlinehändler beschäftigt zwölf Mitarbeiter. Für eine Stellungnahme war Schittenhelm nicht erreichbar.

„Ich freue mich über jeden, der sich bei uns ansiedelt“, sagte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU). Da nun alle Flächen in dem Gewerbegebiet bei der Tankstelle belegt sind, soll auf der anderen Seite der Autobahn eine entsprechende neue Fläche Zug um Zug ausgewiesen werden. Das bebaubare Areal ist 16 Hektar groß. Am Montagabend hatte der Gemeinderat Einwendungen zu dem neuen Industriegebiet aus der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung behandelt.

Info: Die Stadt Bayreuth verfügt aktuell über insgesamt 17,6 Hektar Gewerbefläche. Darunter sind 5,7 Hektar im Gewerbepark Oschenberg und 4,6 Hektar im Gewerbegebiet Wolfsbach-Nord.

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