Roboter-Steuer
Und was ist mit einer Roboter-Steuer als Ausgleich für Jobabbau durch Rationalisierungsmaßnahmen? „Das kann man diskutieren“, antwortet Kempf. Man müsse sich jedoch die Frage stellen, ob es sinnvoll sei, Fortschritt zu besteuern. Auch wirft der BDI-Chef die Frage auf, welche Kriterien gelten sollen. Wird etwa ein Roboter, der Menschen im Altenheim hilft anders besteuert als ein Roboter in einem Industrieunternehmen? Kempfs Botschaft: Vorschläge sind schnell gemacht, aber die Umsetzung im Detail ist häufig schwierig.
Nicht alles muss digitalisiert werden
Der Redner geht auch auf Risiken der digitalen Welt ein. Nicht alles, was digitalisiert werden könne, müsse auch digitalisiert werden. Ethische Fragen dürften nicht ausgeklammert werden, sondern müssten intensiv von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert werden, fordert er.
Das IT-Forum
Auf große Resonanz ist am Donnerstag das IT-Forum Oberfranken an der Universität Bayreuth gestoßen. Etwa 400 Unternehmer, IT-Fachkräfte und Wissenschaftler kamen zu den Vorträgen und Fach-Panels. Initiatoren waren das IT-Cluster Oberfranken, die Industrie- und Handelskammer (IHK ) für Oberfranken, die Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken und die Technologie-Allianz Oberfranken (TAO), in der die Hochschulen und Universitäten im Bezirk ihre Kräfte bündeln. „Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung“ lautete das Motto des Forums. Hauptreferenten waren neben BDI-Präsident Dieter Kempf der Chef des Unternehmens Punctdavista, Mathias Traugott, und der Virtual-Reality-Experte Dominic Eskofier. Auch eine Podiumsdiskussion stand auf dem Programm. Professor Torsten Eymann, Vizepräsident der Universität Bayreuth, sagte, seine Einrichtung habe sich international einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Er hob die große Bedeutung der Digitalisierung an Unis und Hochschulen hervor. Viele junge Menschen, die dort ausgebildet werden, würden später in der Wirtschaft maßgeblich die digitale Welt mitprägen. Claus Huttner, Vorstandsvorsitzender des IT-Clusters Oberfranken, sagte, die Veranstaltung zeige, dass man in Oberfranken gemeinsam etwas auf die Beine stellen könne.