Zur Einigung mit VG Wort.
Der Text der Vereinbarung im Wortlaut.
Was die Uni jetzt unternimmt
Eymann hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Thema beschäftigt. "Wir wissen, dass es der VG Wort im Wesentlichen um eingescannte Kapitel aus Lehrbüchern geht", sagt Eymann. In der Tat gebe es solche Beispiele auch im E-Learning-Portal der Uni. Es sei sehr aufwändig, diese Textauszüge in den Kurs-Ordnern zu finden. "Die Unterlagen muss man von Hand durchsuchen."
Ausmisten, verstecken, löschen
Genau das sollen Dozenten und Professoren jetzt tun. "Wir haben sie aufgerufen, die Unterlagen zu sichten und aufzuräumen." Im E-Learning-Portal seien einige Veranstaltungen von Professoren noch abrufbar, die gar nicht mehr in Bayreuth lehrten oder diese nicht mehr anböten. Das alles soll raus - oder zumindest auf unsichtbar gestellt werden. Eymann: "Was nicht da ist, kann nicht belastet werden."
Zu dem Kompromiss mit VG Wort sagt Eymann: "Das Grundproblem ist nicht gelöst" - anders als mit Gema und VG Bild, die sich um Musik- und Bildrechte kümmern. Aber er sei insofern glücklich, als die nächste Frist am Ende des Sommersemesters liegt - und nicht rund um Weihnachten. "Der 31.12. ist der doofste Zeitpunkt."
Bundesjustizministerium könnte den Streit entscheiden
Apropos Zeitpunkt: Nach jahrelangem Eiertanz mit der VG-Wort erhofft sich Eymann die echte Lösung nun aus anderer Ecke: aus dem Bundesjustizministerium. "Es wird eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes geben", sagt Eymann.
Es gibt einen Referentenentwurf, bestätigt ein Sprecher des Bundesjustizministeriums. Danach würde der entscheidende Paragraph 52 a über die "Öffentliche Zugänglichmachung für Unterricht und Forschung" komplett abgeschafft und soll durch Neuregelungen ersetzt werden. Das Bundesjustizministerium hat diesen Entwurf noch nicht veröffentlicht. Inoffiziell kursiert er aber bereits im Internet.
Spiel auf Zeit
"Wir befürchten aber, die Änderung kommt erst nach der Bundestagswahl", sagt Eymann. Vor diesem Hintergrund laufen die Verhandlungen zwischen Hochschulrektorenkonferenz und VG Wort trotzdem mit angezogener Handbremse. "Wir können schlecht sagen: Verhandelt jetzt ganz heftig - und dann kommt Ende des Jahres sowieso ein neues Gesetz", sagt Eymann.
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Hier geht's zum geleakten Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums