Lindner erzählt, dass die Leute vor einigen Jahren noch bereit waren, mehrere Stunden lang jemandem beim Spielen und Kommentieren zuzusehen. Das habe sich geändert. „Jetzt wollen es die Leute so schnell wie möglich an sich vorbeirauschen lassen.“ Deshalb machen die beiden nur noch Zusammenschnitte vom Spielen. Doch das Planen, Filmen und Schneiden der Videos kostet Zeit. Mal sieben Stunden, mal 16. An drei Tagen pro Woche treffen sie sich – einer davon geht für die Videos drauf.
„Man kann es nicht abschalten. Man ist 24 Stunden mit dem Kopf dabei“, sagt Daniel Baum. Jeden Sonntag laden sie ein Video hoch, damit die Abonnenten bei der Stange bleiben. Wenn sie Zeit haben, machen sie auch mehr. Irgendwann, sagen sie, wollen sie damit Geld verdienen. „Unser Ziel ist es, gehört und gesehen zu werden“, so Baum. Aber: „Man muss realistisch sein. Wenn man Null auf Null rauskommt mit dem, was man ausgibt für das Hobby, wäre das schon viel wert.“
Einnahmen generieren YouTuber über Werbepartner. Ab etwa 100.000 Klicks pro Video rentiere es sich; dann werde Werbung vor die Clips geschaltet. Geld verdient damit vor allem YouTube beziehungsweise in Deutschland meistens die YouTube-Vermarktungsfirma Mediakraft, nur ein Prozent geht an die Besitzer der Videos. Aber auch durch das Bewerben von Produkten in ihren Videos kann für YouTuber mit vielen Clips die Kasse klingeln. Toni und Daniel sind davon noch weit entfernt, ihre Videos haben im Schnitt rund 400 Aufrufe.
Die Beiden wollen aber auf jeden Fall weitermachen. „Ich wollte mich schon immer kreativ ausleben und Leute zum Lachen bringen“, sagt Daniel, und Toni fügt hinzu: „Das Schöne an YouTube ist, dass es normal ist, wenn du verrückt bist. Schon fast idiotisch zu sein, ist normal.“
Hier geht's zum Kanal von Toni und Daniel. Und hier haben wir schon mal über sie berichtet:
YouTuber aus der Region: Diese Männer wollen Klicks