Ob dieser Vorschlag jedoch jemals Realität wird, kann niemand verlässlich sagen. Tennet-Sprecherin Ulrike Hörchens sagt, dass der aktuell geplante Ausbau im Gleichstromnetz bis ins Jahr 2030 ausreiche. „Das funktioniert aber für den Zeitraum bis 2035 nicht mehr.“ Durch innovative technische Neuerungen bemühe sich Tennet, für den Zeitraum nach 2030 Alternativen zu einem weiteren Netzausbau zu finden.
Netzentwicklungsplan "untauglich für die Energiewende"
Sollte sich die Technik zur Netzauslastung und Speicherung von Strom allerdings nicht entscheidend weiterentwickeln, bliebe nur ein weiterer Netzausbau, um auf eine veränderte Situation der Stromerzeugung in Deutschland zu reagieren. Alle Berechnungen gehen davon aus, dass es künftig immer weniger Strom aus fossiler Energie und Kernkraft geben wird und immer mehr erneuerbare Energien ins Netz gehen.
Die Bürgerinitiativen gegen den Netzausbau reagieren ablehnend auf den neuen Netzentwicklungsplan. Der Plan sei „untauglich für die Energiewende“, teilt das Aktionsbündnis gegen Südostlink mit. Die Versorgungssicherheit für Bayern sei ohne die großen Nord-Süd-Leitungen nicht in Gefahr. Es gehe vielmehr darum, auch künftig hohe Anteile an Kohlestrom ins Netz einspeisen zu können. Zudem zweifelt das Aktionsbündnis die Rechtmäßigkeit des NEP an. Denn es mangele an den laut europäischem Recht geforderten Möglichkeiten, sich an dem Plan zu beteiligen.