Gegen die 10H-Regel laufen zwei Klagen vor dem Verfassungsgerichtshof
Die Situation war im Freistaat schon einmal ähnlich. In den Regionalplänen waren einst so wenige Flächen für die Windkraft ausgewiesen, dass Gerichte entschieden: Hier wird der Ausbau durch Verwaltungshandeln verhindert, und das darf nicht sein.
Bei der 10H-Regel wird sich der Bayerische Verfassungsgerichtshof mit einer ähnlichen Frage befassen müssen: Darf der Landtag den Ausbau der Windkraft per Gesetz durch die Hintertür stoppen? Gegen die 10H-Regel sind zwei Klagen anhängig. Eine Entscheidung wird für Anfang 2016 erwartet.
Stadtwerke Wunsiedel gelten als Vorzeigebeispiel der Energiewende
Zurück beim Nordbayerischen Energietag in Mistelgau: Dass sich die Energiewende trotz schwieriger Rahmenbedingungen gestalten lässt, zeigte Marco Krasser von den Stadtwerken Wunsiedel in seinem Vortrag auf. Biomasse, Solarparks, Windkraft - die Stadtwerke investierten immer massiv in das, was auf politischer Ebene gerade en vogue ist. Das alles wurde intelligent vernetzt, sagte Geschäftsführer Krasser.
Und weil für die Steuerung der Energieerzeugung Glasfaserkabel notwendig waren, wurden die Stadtwerke quasi im Vorbeigehen noch zum Telefon- und Internetanbieter. Damit, sagt Krasser, verdienen die Stadtwerke mittlerweile gutes Geld. Bei aller Kritik aus der Wirtschaft an den energiepolitischen Launen: Die Stadtwerke Wunsiedel gelten in der Branche als Vorzeigebeispiel, wie die Energiewende trotzdem funktionieren kann.