Die Feuerwehr lässt's krachen

Von Heike Hampl

Die Pegnitzer Feuerwehr feiert Geburtstag: Sie wird am 9. Juni 150 Jahre alt. Kommandant Roland Zahn und Vorsitzender Helmut Graf freuen sich auf ein spannendes Jahr. Und sprechen im Interview über schöne, aber auch schlimme Erinnerungen an ihre Arbeit.

 
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Warum schenken Sie der Feuerwehr so viel Ihrer Freizeit?

Roland Zahn: Ich bin seit dem 1. Juli 1981 bei der Feuerwehr. Seit zwei Jahren bin ich Kommandant. Schon mein Vater war Kommandant bei der Pegnitzer Wehr. Ich hab' das Feuerwehrwesen im Blut und großen Spaß daran. Es ist ein wahnsinnig gutes Gefühl, den Leuten helfen zu können. Auch die Kameradschaft gefällt mir.

Helmut Graf: Ich bin kein aktiver Feuerwehrmann. Ich bin im dritten Jahr Vorsitzender, vorher war ich stellvertretender Vorsitzender. Ich bin seit 32 Jahren in der Kommunalpolitik und kenne die 18 Pegnitzer Wehren gut. Ich habe mich um diese Aufgabe nicht beworben, ich bin hineingewachsen unter meinem Vorgänger Karl Heinz Glenk.

Welches ist Ihre schönste Erinnerung an die Arbeit bei der Feuerwehr?

Zahn: Das schönste Gefühl ist, wenn man jemandem geholfen hat. Wenn man nach einem Einsatz heim kommt und weiß, alle sind gesund. Vergangenes Jahr war bestimmt der Einsatz am F16-Absturz einer, der in Erinnerung bleibt. Oder Großbrände wie vor Jahren in Hainbronn oder Heroldsreuth.

Graf: Vergangenes Jahr, als ich erfahren habe, dass durch Jugendfeuerwehr-Aktionstag zehn neue Mitglieder dazu gekommen sind, das war toll. Es ist unsere wichtigste Aufgabe, Nachwuchs zu gewinnen. Wir haben den Jugendraum für 20.000 Euro gebaut und damit die Weichen gestellt. Das zahlt sich aus. Ich habe sowieso einen engen Bezug zu Jugendlichen, weil ich 22 Jahre lang Schulleiter war. Schön finde ich, dass fünf von 15 Jugendlichen Mädchen sind.

Und welche ist die schlimmste Erinnerung?

Zahn: Besonders hart ist es, wenn du zum Unfall rausfährst und es sind Kinder dabei. Ich habe selber Kinder. Für mich war das schon früher schlimm, aber sobald man Familie hat, wird das noch mal härter.

Graf: Ich erinnere mich noch gut: Während einer Sitzung ging plötzlich der Alarm los, die Kameraden mussten ausrücken zu einem Unfall. Einer sagte zu mir, es sei noch Platz und ich könne mitfahren, wenn ich wolle. Aber ich habe mich nicht getraut. Hinterher habe ich erfahren, dass es bei dem Unfall eine Tote gab, die ich kannte. Ich war sehr froh, dass ich nicht mit draußen war.

Worauf freuen Sie sich im Jubiläumsjahr besonders?

Zahn: Ich hab um das Fest-Wochenende herum Urlaub eingereicht. Es steckt viel Arbeit in diesem Jubiläum. Freilich geht einem da auch mal was gegen den Strich und man fragt sich: Warum mach ich das? Aber die Freude an der Arbeit und an dem Jubiläum überwiegt ganz einfach. 

Graf: Wir arbeiten seit einem Jahr am Jubiläum. Natürlich freue ich mich riesig auf das Fest-Wochenende. Aber ich gebe zu: Ein bisschen Bammel hab ich schon auch. Es kann ja immer was schief gehen. So ein großes Fest ist ja doch immer ein Wagnis. Außerdem war das Fest zum 125. Jubiläum ein sehr großer Erfolg, damals war Roberts Vater Kommandant. Wir stehen also schon auch unter dem Druck, dass das Fest gelingen muss.

Was wünschen Sie der Wehr für die nächsten 150 Jahre?

Zahn: Dass das Personalwachstum so weitergeht wie vergangenes Jahr. Wir haben zehn neue Jugendliche und acht Erwachsene gewonnen. So hat die Wehr 300 Mitglieder, davon sind 70 Aktive.

Graf: Dem Wunsch kann ich mich anschließen. Viele Anliegen haben sich mit unseren acht Quereinsteigern schon erfüllt. Ich hoffe einfach, dass wir die aktive Feuerwehr auf einem Stand halten, dass die Bürger zu jeder Tag- und Nachtzeit sicher sind.

Das Festprogramm:

Freitag, 10. Juni : Partyband „Bassd Scho“ im Gerätehaus, Zum Dianafelsen 3. 

Samstag, 11. Juni: Kabarettist Wolfgang Krebs & die Bayerischen Löwen in der Christian-Sammet-Halle. 

Sonntag, 12.Juni:   Kommandantenversammlung und Frühschoppen, Festumzug, Festausklang mit der Büchenbacher Blasmusik im Gerätehaus, Zum Dianafelsen 3.

Die Uhrzeiten werden rechtzeitig bekanntgegeben.

 

 

 

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