Über ihr mögliches Ergebnis bei der Bundestagswahl äußert sie sich vorsichtig. "Es ist gut, dass die Wähler entscheiden und ich respektiere jede Entscheidung, die sie treffen", sagt die 26-Jährige während unseres Gesprächs in der Feuerwache in Kulmbach. "Ich versuche natürlich, zu überzeugen und alles dafür zu tun, dass das Ergebnis gut wird, aber der Rest liegt nicht in meiner Macht." Eine Zweitwohnung in Berlin habe sie noch nicht, so was würde sie vorab niemals machen, versichert sie, "man weiß nie, was passiert". Käme sie in den Bundestag, würde sie sich um einen Sitz im Gesundheitsausschuss bewerben. Sie würde versuchen, die hochmotivierten Leute zusammenzubringen, die Medizin studieren wollen und die Kommunen, in denen Ärztemangel herrsche. Oder sie würde sich für eine Verringerung der Dokumentationspflicht einsetzen, "damit wieder mehr Zeit für Pflege da ist." Und eine Lösung für die Umgehung in Kauerndorf und Untersteinach müsse auch endlich her. Sie sei eine Praktikerin, keine Ideologin, sagt sie. Ihre vier Geschwister sind stolz auf ihre Kandidatur. Die und das ganze Dorf hätten sie miterzogen, so auch der Stammtisch in der heimischen Gastwirtschaft, an dem es, logisch, um Politik ging.
Emmi Zeulner ist sich ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen bewusst, die jetzt ihre Hoffnung in sie setzen. "Für mich ist das kein Spiel", versichert sie mit ernster Miene. Und wenn sie jemandem helfen könne, dann sei das "ein gutes Gefühl". Nun gilt es noch eineinhalb Wochen bis zum Wahltag zu überstehen. Emmi Zeulners Devise: „Wenn die letzten Meter nicht weh tun, hat man sich nicht genug angestrengt."