Wettbewerb an der Pegnitzer Realschule Vorlesewettbewerb: Die Besten der Region

Von Ralf Münch
Vorlesewettbewerb Regionalentscheid in der Pegnitzer Realschule. Schulen aus Kulmbach, Gefrees, Ebermannstadt, Bayreuth und Pegnitz nehmen hier teil. Foto: Münch Foto: red

Elf Schüler aus Kulmbach, Gefrees, Ebermannstadt, Bayreuth und Pegnitz lasen am Dienstag beim Vorlese-Wettbewerb an der Realschule Pegnitz - beim Regionalentscheid. Die meisten von ihnen sind Vielleser, die nachmittags und abends für ein Buch schon mal den Fernseher aus lassen. Am 1. März werden die drei Erstplatzierten beim Oberfrankenfinale in Rehau teilnehmen.

 
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Für den Wettbewerb braucht es Protagonisten, ein Podest, einen Stuhl und einen Tisch davor, Zuhörer und eine Jury. Und jeder, der schon einmal vor Publikum sprechen musste, der weiß, wie aufgeregt man sein kann. Von den elf Schülern, die aus Kulmbach, Gefrees, Ebermannstadt, Bayreuth und Pegnitz kamen, fehlte davon allerdings jede Spur. Oder wie die zweitplatzierte Laura Bock aus Bayreuth eine Zeile aus ihrem Buch vorliest: „Jetzt bloß keine Fehler machen, cool bleiben.“ Sie sagt: „Ich lese, seit ich es in der Schule gelernt habe. Sehr, sehr viel, auch vor dem schlafen gehen.“ Und für die Krimis oder Fantasiegeschichten verzichtet sie dann auch mal gerne auf den Fernseher.

Mila Schoberth aus Kulmbach, die den ersten Platz gemacht hat, erklärt: „Am Anfang, bevor das Vorlesen beginnt, bin ich schon ein wenig aufgeregt. Aber sobald ich lese, vergeht das. Dann konzentriere ich mich so auf die Geschichte, dass ich die Leute außen herum gar nicht mehr so wahrnehme.“ Wobei sie an diesem Tag auch eine ungewusste Unterstützung hatte. Denn Mila und Laura sind Freundinnen. „Wir wussten beide gar nicht, dass wir uns heute hier treffen“, kichern die beiden Mädchen. Absolut still ist es, sobald einer der Schüler auf dem Podest sitzt und der vierköpfigen Jury einige Minuten lang eine Textpassage seiner Lieblingslektüre vorliest. Da wird jeder Buchstabe einzeln betont, genuschelt wird nicht. Denn im Grunde genommen will jeder weiterkommen. Bei den Geschichten geht es um Hexen, Zauberer, Drachen, um große Abenteuer, um Tiere und natürlich auch um junge Liebe. „Bei dem, was ich vorlese, handelt es sich um eine Liebesgeschichte. Die ist spannend, aber auch herzzerreißend“, so Jana Distler aus Ebermannstadt. Auffällig bei Lesewettbewerben ist grundsätzlich, dass hier die Buben immer in der Unterzahl sind. „Woran das liegt, kann ich gar nicht so genau sagen. Es wird so sein, dass die einfach mehr Wert auf andere Sachen, etwa Sport legen“, versucht die Deutschlehrerin Anja Schneider, die zusammen mit ihrer Kollegin Petronela Richter diesen Wettbewerb organisiert hat, einen Grund dafür. Leon Reiß von der Pegnitzer Realschule ist einer der Jungs. Und er punktet als Drittplatzierter mit einer Geschichte, die sich um toughe Jungs dreht. Über Gedanken, ob man Mädchen tatsächlich in eine Jungenclique aufnehmen kann. 

Am 1. März werden die drei Erstplatzierten beim Oberfrankenfinale in Rehau teilnehmen, dann könnte es mit der Aufregung doch ein wenig anders ausschauen: „Also heute war ich es nicht. Wenn ich dort aber gegen die besten Schüler aus ganz Oberfranken vorlesen muss, werde ich es wahrscheinlich schon sein“, so Leon.