Wer ist eigentlich wofür zuständig am Günen Hügel? Der Festspiele-Wirrwarr

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Nach der Umwandlung der Bayreuther Festspiele in ein maßgeblich von Bund, Land und der Stadt finanziertes Theater ist die Struktur zum Betrieb und zur Finanzierung dieser Kultureinrichtung so komplex, dass selbst Kenner Probleme damit haben, wer nun wofür zuständig ist. Vor dem Bauausschuss des Stadtrats hat Baureferent Hans-Dieter Striedl versucht, die komplexe Struktur zu erläutern.

 
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Die Festspiele GmbH ist seit 1986 für die Ausrichtung der Festspiele zuständig. Sie mietet das Festspielhaus von der Richard-Wagner-Stiftung. Seit September 2009 hat die GmbH vier Gesellschafter mit je 25 Prozent Anteil: die Bundesrepublik Deutschland, den Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth.

Die Richard-Wagner-Stiftung, gegründet im Jahr 1973, pflegt den künstlerischen Nachlass Richard Wagners; ihre Aufgabe ist es zudem, das Festspielhaus, das mitsamt allen Nebengebäuden in ihrem Besitz ist, für die Nachwelt dauerhaft zu erhalten. Ganz wichtig: Die Stiftung bestimmt auch die Festspielleitung. Geschäftsführer des Stiftungsrates ist immer der Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth.

Die Stadt Bayreuth ist Eigentümerin aller unbebauten Flächen rund um das Festspielhaus. In einem Vertrag aus dem Jahre 1973 ist mit der Stiftung vereinbart, dass sie die Grundstücke, die am Hügel bebaut werden sollen, der Stiftung übereignet. Die einzigen Gebäude, die der Stadt am Grünen Hügel gehören: die Polizei- und Toilettenbaracke.

Als Bauherr einer Probebühne kommt nach Ansicht der Stadt die Bayreuther Festspiele GmbH in Betracht, da diese auch schon einen entsprechenden Bauantrag gestellt hat. Die Festspiele GmbH ist andererseits der Auffassung, dass sie als Mieter des Hauses keinen Bauantrag stellen könne. Auch bei einem alternativ angedachten Ideen- und Realisierungswettbewerb für den ganzen Grünen Hügel sähe die Stadt die Festspiele GmbH in der Pflicht. Allerdings sei einer solcher Wettbewerb derzeit nicht realistisch, weil die Finanzierung einer solchen „großen Lösung“ nicht gesichert sei. Somit sei auch die gewünschte Fertigstellung der Probebühne bis Anfang 2013 nicht mehr realistisch, so Striedl in Beantwortung einer SPD-Anfrage.

gdm/Foto: red

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