Am Freitag treten Sportler gegen Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit an Demo in Bayreuth: Dürfen Sportler Politik machen?

Von Frank Schmälzle
Nach den Anschlägen von Paris gingen Bayreuther gegen Ausländerfeindlichkeit und für die Meinungsfreiheit auf die Straße. Jetzt setzen Sportvereine diese Initiative fort. Foto: Wittek Foto: red

Dürfen sich Sportler in die Politik einmischen? Darüber ist im Vorfeld der am Freitag, 23. Januar, ab 17 Uhr auf dem Stadtparkett stattfindenden Demonstration gegen Ausländerfeindlichkeit eine Diskussion unter Bayreuther Sportvereinen entstanden.

 
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Andreas Berghammer ist Vorsitzender von Haspo Bayreuth und einer der Organisatoren der Demonstration. Er gehört zu denen, die Bayreuths Sportler aufgerufen haben, gegen Pegida und für funktionierende Intergration von Flüchtlingen auf die Straße zu gehen. Inzwischen sagt er: "Wir werden bei der Demo den Begriff Pegida vermeiden." Weil genau das für Irritationen gesorgt hat. Unter den vielen Vereinen, die ihre Teilnahme zugesagt haben, sind aber auch zwei die sich schriftlich gemeldet haben. Skeptisch sind und fragen: Ist es die Aufgabe von Sportlern, sich in die Politik einzumischen?

"Unsere Aktion ist nichts politisches", sagt Berghammer. Pegida sei keine Partei oder politische Gruppierung, Pegida sei vielmehr eine gesellschaftliche Strömung. "Und wir wollen deutlich zum Ausdruck bringen, dass uns Migranten und Ausländer willkommen sind. Denn auch wir sind an den meisten Plätzen der Welt Ausländer."

Wie das konkret aussehen soll? Ab 17 Uhr werden die Sportler auf dem Stadtparkett sein und die Bayreuther zum Mitmachen auffordern. Beim Ballspielen, bei der Gymnastik. "Es soll eine spontane sportliche Aktivität werden", sagt Berghammer. Verbunden mit einer Botschaft: "Wir in den Sportvereinen denken nie darüber nach, welcher Nationalität oder welcher Region unsere Aktiven und Vereinsmitglieder haben." Zudem wird eine Wand auf dem Stadtparkett stehen. Unter dem Motto "Sport vereint" können Vereine ihr Emblem und Kommentare anbringen. "Alles andere ergibt sich", sagt Berghammer. Auf eine Kundgebung haben die Initiatoren um den Haspo-Vorsitzenden und Carsten Plötz vom FSV Bayreuth bewusst verzichtet. Weil sie es für falsch halten, einen Redner hervorzuheben. Das Signal soll sein: Die Bayreuther Sportvereine stehen zusammen. Gegen Ausländerfeindlichkeit.

Vor wenigen Tagen hatte das Thema schon einmal viele Menschen mobilisiert. Am Abend des 12. Januars bildeten rund 750 Bayreuther eine Menschenkette, die von der Spitalkirche bis zum Finanzamt reichte. Zu dieser Aktion hatten die türkisch-islamische Gemeinde, der deutsch-türkische Verein, der Flüchtlingshilfeverein Bunt statt braun und das Bündnis Kunterbunt aufgerufen.

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