Bäuerinnen und Bauern, Handwerker und Kaufleute, Gaukler, Geistliche und Ganoven: Die Darsteller und ihre Kostüme ließen am Samstag und Sonntag die Vergangenheit lebendig werden. In 14 Bildern aus der Geschichte der Stadt Hollfeld zeigten Laienschauspieler, die von Jan Burdinski sowie von den Eheleuten Carolin und Christoph Auer vom Theatersommer Fränkische Schweiz einstudiert wurden.

Hussiten, Schweden und Bauernkriege

Den Zuschauern wurde ein Spektakel auf besonderem Niveau geboten. In drei Blöcken präsentierten die Darsteller den Zuschauern die Hollfelder Geschichte und besondere Ereignisse daraus. Die szenischen Bilder zeigten das Markttreiben in alter Zeit, das Badehaus an der Kainach, die Legende vom Irrglöckchen, den Einfall der Hussiten und den Schwedenkrieg, die Spitalgründung, den Bauernkrieg, Hollfelder Kerwabräuche, die Legende von der Salvatorkirche, den Überfall auf die Stechendorfer Kerwa, den Sachsendorfer Bierkrieg, den Stadtbrand im Jahre 1724, den Wiederaufbau der Stadtpfarrkirche und den Hollfelder Nachtwächter.

Die berühmte Badeszene

Die Texte und Lieder entstanden in der Hollfelder Schreibwerkstatt – hierfür hatten sich mehrere Autoren zusammengetan. Jan Burdinski hatte die Texte dann bearbeitet und zusammen mit dem Ehepaar Auer die Regie entwickelt. Geprobt wurde seit vielen Monaten. Anfangs war es für die Organisatoren gar nicht so leicht, genügend Laien für die Schauspielerei zu begeistern. Beim Neujahrsempfang der Stadt, so berichtet Jan Burdinski, führte dann eine kleine Gruppe die Szene aus dem Badehaus auf: „Da haben die Leute gesehen, was Laien auf die Bühne bringen können“. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Personalnot ein Ende.

Stadträte und Bürgermeisterin als Schauspieler

Unter den Darstellern finden sich Kinder und Erwachsene, Pfarrer Bernhard Simon, Bürgermeisterin Karin Barwisch sowie ein Teil des Hollfelder Stadtrates. Sie alle erfüllten bei der Premiere ihre Rollen mit Bravour und erhielten dafür viel Beifall aus dem Publikum. Durch das über drei Stunden dauernde Programm führten die beiden Chronisten Jessy Pfeufer und Walter Richter. Zwischen den drei Theaterblöcken gab es Pausen von jeweils einer Stunde, in denen die Zuschauer das kulinarische Angebot der Hollfelder Vereine genießen konnten. Die Begeisterung des Publikums für das Historienspektakel war so groß, dass auch zwischenzeitlicher Regen die Mehrzahl der Zuschauer rund um den Marienplatz nicht vertreiben konnte.

Am Sonntag wurde das Spektakel erneut aufgeführt. Bereits gegen 16 Uhr hatten sich die ersten Neugierigen auf dem Marienplatz eingefunden, um sich die besten Plätze zu sichern.