Der Tüftler Hans Meier ist ständig auf der Suche nach Lösungen für verzwickte Probleme Das harte Brot des „Erfinderhans“

Von Kerstin Gotzke
Erfinder Hans Meier aus Plech entwickelt kundenbezogene Ideen. Momentan tüftelt er an einem besonderem Fall und daran, wie ein morscher Baum befestigt werden kann, damit er sicher gefällt werden kann. ⋌Foto: Kerstin Goetzke Foto: red

Hans Meier wird immer dann gebraucht, wenn es um die Lösung außergewöhnlicher Probleme geht. Mit Kreativität und einem Schuss Pfiffigkeit versucht der „Erfinderhans“ dann, Lösungen zu finden. Das gelingt ihm meistens, aber nicht immer.

 
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„Ein Kunde hat ein Problem und kommt damit auf mich zu. Ich versuche dann, mit meiner Kreativität eine Lösung zu finden“, sagt Tüftler Hans Meier. Momentan sucht er nach einer Möglichkeit, einen morschen Baum im unwegsamen Gelände so zu befestigen, dass er sicher gefällt werden kann. Das Verzwickte an dem Fall ist, dass eine Leiter womöglich zu schwer für den Baum ist und nicht angelehnt werden kann. „Trotzdem habe ich einen Weg gefunden, den Baum in einer Höhe von etwa fünf Metern anzubinden“, sagt „Erfinderhans“, wie er sich nennt, stolz. Getüftelt hat er bei sich zu Hause. Hinter seinem Grundstück befinden sich Bäume, an denen er verschiedene Möglichkeiten getestet hat.

Vorher ist der Kunde an ihn herangetreten und hat seinen Wunsch schriftlich festgehalten. Außerdem hat er gesagt, wie viel ihm eine personalisierte Erfindung wert ist. Bezahlt wird aber erst, wenn die Idee konkret ist oder der Tüftler einen entsprechenden Prototypen an den Kunden übergibt. Kommt bei einem Auftrag nichts heraus, wird nicht bezahlt.

„Manchmal fällt mir zwar etwas ein, doch dann wird es dem Kunden zu teuer, dann müssen wir das verschieben, bis er das nötige Geld hat.“ Konkret ging es in dem Fall um einen Maler, der Aufsteller für seine Werke brauchte, die er für eine Wanderausstellung schnell auf- und abbauen konnte.

Für manche Erfindungen lässt der Plecher einen Gebrauchsschutz eintragen. Das ist günstiger, als Patente anzumelden. Wenn jemand seine Ideen nachbaut, muss er Maier beteiligen. Momentan steckt der Erfindungszweig noch in den Kinderschuhen, muss erst richtig anlaufen. Genauso wie ein weiterer der insgesamt vier Bereiche, denen sich Hans Meier widmet: Unter anderem berät er bei Gartenfragen und repariert Steinschläge an Windschutzscheiben von Autos. Außerdem bietet er eine Gesundheitsliege an, die er eigentlich für sich selbst gekauft hat. „Aber wenn sie anderen Menschen auch gut tut, teile ich sie gerne für einen kleinen Beitrag“, sagt der 60-Jährige, der krankheitsbedingt nur eine kleine Rente bekommt und deshalb eine Methode erfunden hat, sie aufzubessern.

Trotz der mühseligen Anlaufphase ist er zuversichtlich, dass die drei Geschäftsbereiche gut laufen werden. „Mir fällt ja immer etwas ein, womit ich den Kunden helfen kann.“ Der Ursprung seiner Kreativität liegt wohl in seinem Ausbildungsberuf. Er ist gelernter Landschaftsgärtner und musste für schwer zugängliche Grundstücke Transporttechniken entwickeln, um mit möglichst wenig Kosten- und Kraftaufwand beispielsweise schwere Steine zu transportieren.

Auch ein Dach für Fahrräder hat er erfunden. Das hat er gebraucht, als er noch in Pegnitz wohnte und trocken vom Bahnhof in die Lohesiedlung kommen wollte. „Vom Oberkörper bis zu den Knien klappt es auch“, sagt Meier. Außerdem hält ein angebautes Fliegengitter Insekten fern – und es schützt bei Sonnenschein vor UV-Strahlen.

Entwickelt hat er eine Methode, Regenwasser zu speichern, ohne ein Loch für eine Zisterne zu graben. „Wie das funktioniert, verrate ich aber an dieser Stelle nicht“, sagt er und lächelt verschmitzt.

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