Dazu zählen sie das Verbreiten von Lügen und Gerüchten, das Veröffentlichen privater Fotos, Erpressungsversuche und Fake-Profile. In letzterem Fall agieren Täter im Namen ihrer Opfer und stellen sie bloß - meist mit anstößigen Inhalten. Rund jeder fünfte Täter (20,4 Prozent) war laut Studie vorher selbst von Cyberattacken betroffen. Die meisten Fälle gab es an Berufsschulen (26 Prozent), Hauptschulen (16 Prozent) und Realschulen (14 Prozent).
MOTIVE: Fast die Hälfte der Täter begründet Mobbing als Reaktion, etwa "weil ich Ärger mit der betreffenden Person habe". Ein knappes Fünftel schwört Rache für ein anderes Mobbing-Opfer, ein weiteres Fünftel betreibe das Mobbing "nur zum Spaß". Rund jeder Zehnte mobbt wegen schlechter Laune, aus Langeweile, "weil andere das auch machen" oder "weil es cool ist".
REAKTIONEN: Fast zwei Drittel der Opfer fühlen sich von Cybermobbing verletzt (62 Prozent), knapp die Hälfte reagiert "wütend" (47 Prozent). Rund ein Drittel verspürt Angst (36 Prozent). Lehrer beobachteten bei Cybermobbing-Opfern neben gedrückter Stimmung und Angstzuständen einen Leistungsabfall, Konzentrationsprobleme, Verschlossenheit, häufiges Fehlen im Unterricht sowie Kopf-und Magenschmerzen.
HILFE: Mobbingopfer erwarten sie in erster Linie von ihren Eltern und Freunden. Mehr als ein Drittel (42 Prozent) wünscht sich aber auch mehr Aufklärung und Unterstützung in der Schule, etwa mit Anti-Mobbing-Teams. Bisher gab es bei einem Drittel der Schulen, die die befragten Jugendlichen besuchen, Verhaltenstraining bei Cybermobbing. Feste Teams gab es nur an jeder siebten Schule. Jeder zehnte befragte Lehrer hält Cybermobbing nicht für ein gravierendes Problem.
KONTROLLE: Eltern unterschätzen die Zeit, die ihre Kinder im Netz verbringen. Während Schüler durchschnittlich angeben, pro Tag drei Stunden im Netz zu surfen, gehen ihre Eltern von 2,4 Stunden aus. Nur zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen berichten, dass ihre Eltern ein wachsames Auge auf ihre Internet-Aktivitäten haben.