Martin Schöffel holt Direktmandat CSU Sieger im neuen Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach

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 Foto: red

Kurz nach 22 Uhr waren alle 222 Stimmbezirke im Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach ausgezählt: CSU-Kanidat Martin Schöffel bekam 44,28 Prozent der Erststimmen. Inge Aures (SPD) erzielte 30,84 Prozent, Martin Baumgärtner (FW) 8,44 Prozent, Brigitte Artmann (Grüne) 4,19 Prozent und Thomas Nagel (FDP) 2,23 Prozent.

 
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Martin Schöffel kann sich als Sieger der Wahl im neuen Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach fühlen. "Ich habe den Stimmkreis und auch das Direktmandat gewonnen", stellt er am Sonnntagabend in sachlichem Tonfall fest. Aber seine Freude und Erleichterung darüber ist ihm deutlich anzuhören.

"Ochsentour durch den Landkreis"

Schließlich war die Situation diesmal für alle Kandidaten eine neue: Vorher häufig nur in ihren Stammlandkreisen bekannt, mussten sie diesmal ein viel größeres Feld beackern. Und Schöffel hat da "eine Ochsentour durch den Landkreis Kulmbach hinter sich", wie CSU-Kreisgeschäftsführer und stellvertrender Landrat Jörg Kunstmann anerkennend sagt. Das Ergebnis zeige, dass die Kulmbacher das anerkennen. 

Schöffel hat in Kaiserhammer gewählt, dem Dorf, in dem er mit seiner Familie wohnt. Danach war er auf einer Silbernen Konfirmation eingeladen. Ab 18.15 Uhr verfolgt er die Wahlergebnisse im Landratsamt Wunsiedel. "Ich bin sehr zufrieden. Die CSU hat die absolute Mehrheit gewonnen und kann alleine die Staatsregierung stellen." Zum zweiten Mal kann er in den Landtag einziehen, diesmal für Kulmbach und Wunsiedel. "Ein toller Vertrauensbeweis der Wunsiedler und ein Vertrauensvorschuss der Kulmbacher", freut er sich. 2008 holte er 41,1 Prozent im alten Stimmkreis Wunsiedel.

Nagels Handy aus

Das Handy von Thomas Nagel ist nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen erstmal aus. Der FDP-Direktkandidat muss die Zahlen wohl erst verdauen. Dann meldet er sich doch und spricht von einem "enttäuschenden Ergebnis", mit dem er so nicht gerechnet habe. Die populäreren Themen habe wohl die CSU gehabt, der er zum "grandiosen Ergebnis" gratuliert. Sein schlechtes Abschneiden empfindet Nagel als "bitter". Nur 2,20 Prozent stimmten für Nagel, der 2008 im Stimmkreis Kulmbach noch 6,4 Prozent der Stimmen errang. Dabei hatte er die Stimmung bei den Firmenbesuchen und an den Info-Ständen im Wahlkampf als gut empfunden. So eine Niederlage habe er nicht erwartet. "Wir hatten einen Wirtschafts- und einen Wissenschaftsminister - und trotzdem konnten wir nicht punkten."

SPD-Kandidatin Inge Aures freut sich, dass die SPD bayernweit ein wenig zugelegt hat. "Ich bin froh und bedanke mich bei den Wählern für das Ergebnis", sagte Aures. Ihre Arbeit werde anscheinend doch anerkannt. In Mainleus, der Stadt Kulmbach, Untersteinach, Trebgast, Neuenmarkt und Wirsberg lag sie vor Martin Schöffel. "Das ist prima, ich freue mich", sagte die Landtagsabgeordnete, die davon ausgeht, dass es für sie in München weitergeht. "Es ist, wie es ist."

Von einem Wahlkreis, der schwierig gewesen sei für die Grünen, sprach Direktkandidatin Brigitte Artmann. In ihrer Heimatstadt Marktredwitz gewann sie 8,69 Prozent der Stimmen. Doch das Endergebnis sei nicht zufriedenstellend: 4,6 Prozent der Erststimmen (2008: 4,4) und 5,0 Prozent der Zweitstimmen (2008: 4,9). Grüne-Kandidaten mit Stammwahlkreisen hätten sich deutlich leichter getan. "Unsere Themen waren nicht mitreißend genug." Das Wahlprogramm habe offenbar zu wenig Leute angesprochen. Die Grünen hätten konsequenter auf die Themen Energiewende und Atomausstieg setzen sollen.

CSU in Brückenkommunen vorn

In den Bayreuther Brückenkommunen zwischen den Kreisen Kulmbach und Wunsiedel hat überall die CSU die Nase vorn: Besonders deutlich in Fichtelberg (55,27 Prozent) und Mehlmeisel (52,73).

Im Vergleich zu 2008 gewannen CSU (3,55 Prozent) und SPD (1,80 Prozent) hinzu. Mit 2,18 Prozent Minus und 2,45 Prozent weniger müssen die FDP und die Freien Wähler leben.

Die Wahlbeteiligung lag bei 62,82 Prozent. Stimmberechtigt waren 131.655 Wähler. Tatsächlich an die Urnen gingen 82.700 Bürger.

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