Creußener ziehen TT-Team zurück

Von Herbert Steininger
Das gehört künftig der Vergangenheit an: Peter Betsch (links), Jürgen Hegenbarth und ihre Teamkollegen vom TTC Creußen gehen in dieser Saison nicht mehr an die Tische. Die Krugstädter haben ihr Team aus dem laufenden Spielbetrieb der Bayernliga Nord zurück gezogen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Es schwelte schon lange, doch nun ist es amtlich: Der TTC Creußen hat sein Team aus der Bayernliga Nord zurück gezogen und steht als erster Absteiger fest. „Es ging einfach nicht mehr so weiter“, beklagt Mannschaftsführer Peter Betsch, dem diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist.

 
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„Immer wieder betteln, dass uns aus Spieler aus der zweiten und dritten Mannschaft aushelfen, wollte ich nicht mehr“, gesteht Routinier Betsch, „so waren wir gezwungen, endlich den Schnitt zu machen. Aber das geht mir schon sehr an die Nieren“. Der mittlerweile 59-jährige ehemalige Bundesligaspieler (TTBG Steiner-Optik Bayreuth) beklagt, dass man im Vergleich mit den anderen Teams der Bayernliga nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen sei.

Dabei war die Besetzung rein nominell nicht einmal so schlecht, doch mehrte sich die Zahl der Akteure, die ihren Einsatz von der persönlichen Motivation abhängig machten. „Wenn du immer wieder mit drei, vier Ersatzleuten antreten musst, ist das ein Armutszeugnis für ein Team, das mit dem Anspruch angetreten ist, Bayernliga spielen zu wollen“, macht Betsch aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.

Diese Situation war für Betsch nichts Neues: Bereits in der vergangenen Saison hatte man Mühe, ein wettbewerbsfähiges Sextett an die Tische zu schicken. „Hätte ich da nicht solche alten Schlachtrösser wie Peter Küfner gehabt, hätten wir damals schon zusperren können.“ Und er selbst sei ja auch nicht mehr der Jüngste. „Ab und zu dreimal am Wochenende zu spielen, ist schon eine enorme Belastung.“

Vier Begegnungen hätten die Creußener noch austragen müssen: Bei TV Hiltpoltstein II und Spitzenreiter TTC Kist sowie zum Abschluss zweimal zu Hause gegen die gefährdeten TS Arzberg und den TTC Rugendorf. „Da wäre es wohl noch einmal um die Wurst gegangen“, sagt Betsch. Nun gehört das Kapitel Bayernliga schon jetzt der Vergangenheit an.

Wie geht es nun weiter? Das weiß Vorsitzender Daniel Geßenich. „Wir werden in der kommenden Saison auf jeden Fall eine erste Mannschaft ins Rennen schicken.“ Allerdings ist den Creußenern noch nicht ganz klar, in welcher Spielklasse dieses Team antreten wird. „Wir haben nach unserem Rückzug erst einmal die Berechtigung, in der Landesliga zu spielen“, sagt der TTC-Vorsitzende. Wo man unter Umständen auf den FC Bayreuth treffen könnte, sollte dieser die Aufstiegsrelegation erfolgreich überstehen.

„Aber es ist auch nicht auszuschließen, dass wir vielleicht auch noch eine Liga tiefer spielen“, so Geßenich weiter. In der Oberfrankenliga spielt derzeit die zweite TTC-Garnitur. „Wo wir letztlich unsere Mannschaften positionieren, wissen wir derzeit noch nicht, darüber müssen wir erst noch mit den Teamverantwortlichen reden“, sagt Geßenich. Für eine Meldung an den bayerischen TT-Verband haben die Creußener noch genügend Zeit. Meldeschluss ist erst am 31. Mai.