Christian Arneth verlässt das Ahorntal

Von

Er war bei seinem Amtsantritt der jüngste Geschäftsstellenleiter in Bayern aller Zeiten. Jetzt, vier Jahre später, verlässt Christian Arneth zum 1. Februar 2018 das Ahorntal. Er sucht eine neue berufliche Herausforderung – in Memmelsdorf vor den Toren Bambergs. Mit dem Arbeitsklima im Rathaus habe das rein gar nichts zu, auch nicht mit dem Verhältnis zum Bürgermeister, „das ist bestens“. Das bestätigt sein Chef Gerd Hofmann, der sich spürbar betroffen zeigt. Weil das schon ein einschneidender Schritt sei für die Gemeinde. Jetzt beginnt die Suche nach einem Nachfolger.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Ich will mich einfach weiterentwickeln“, sagt Christian Arneth, der als 22-Jähriger nach dem Abschluss seines Studiums zum Diplom-Betriebswirt direkt in die Führungsposition im Ahorntaler Rathaus einstieg. Das war im Januar 2014. Jetzt also der nächste Schritt in eine Kommune, „die ein, zwei Nummern größer ist“. Und für ihn auch neue, andere Aufgaben zu bieten hat.

Es geht nach Memmelsdorf

Auch in Memmelsdorf wird er als Geschäftsleiter tätig sein, wird dem Bürgermeister unter die Arme greifen: „Dort wurde umstrukturiert, daher wurde die Funktion neu besetzt. Ich habe einfach dafür zu sorgen, dass der Laden läuft.“

Der lief auch in Kirchahorn, sagt der inzwischen 26-Jährige. Und passiert sei so einiges in den vergangenen Jahren. Von der Einführung des papierlosen Büros über die Errichtung eines neuen Baugebiets in Freiahorn „in Rekordzeit“ bis zu den rasch voranschreitenden Plänen für den Bau eines neuen Rathauses. Nicht zuletzt gab es da zahlreiche Anschaffungen, zum Beispiel bei der EDV-Ausstattung. Spaß habe die Arbeit hier gemacht in der Fränkischen Schweiz. Trotz der Querelen um eine mögliche Verwaltungsgemeinschaft (VG) mit dem benachbarten Waischenfeld.

Damit der Laden läuft

Arneth, der Idee selbst nicht abgeneigt, sagt dazu: „Für mich ist das seit einem halben Jahr vom Tisch, wir haben den Vorschlag eingebracht, der Gemeinderat hat ihn abgelehnt. Das war’s.“ super Stattdessen habe man sich dann neuen Projekten zugewandt. Wie dem Bau eines neuen Rathauses.

Super Verhältnis zum Bürgermeister

Das Verhältnis zu Bürgermeister Gerd Hofmann sei „einfach prima“ gewesen. Wie auch die Arbeitsatmosphäre in der Verwaltung. Klar, natürlich sei da die „eine oder andere Sache“, die ihm nicht so gefallen hat. Das sei aber normal, „das höre ich von meinen Kollegen in ganz Bayern, das hat nichts mit uns zu tun“. Und er sei bekannt dafür, den Mund aufzumachen, wenn ihm etwas nicht passt. Ob im Kreis der Mitarbeiter, ob im Gemeinderat. Das geschehe aber auf Augenhöhe, „danach verstehen wir uns wieder, das wissen auch alle“.

Die große Lücke

Bürgermeister Hofmann ist alles andere als glücklich über Arneths Weggang: „Das trifft uns, das hinterlässt schon eine große Lücke.“ Die Ausschreibung für die Neubesetzung läuft seit gestern, „jetzt müssen wir halt abwarten, was an Bewerbungen kommt“. Ein Mann wie Arneth sei nicht so ohne Weiteres zu ersetzen, da brauche es jemand mit den nötigen Kompetenzen. Da er erst Ende Januar 2018 ausscheide, „haben wir da noch etwas Luft, aber jede Veränderung ist natürlich auch mit einem gewissen Risiko verbunden“.

Jede Veränderung ist ein Risiko

Diese Veränderung werde zwangsläufig dazu führen, dass andere Mitarbeiter der Verwaltung wie auch er selbst vorübergehend zusätzliche Aufgaben übernehmen müssen. Doch letztlich überwiegt bei Hofmann die Zuversicht, einen geeigneten Kandidaten zu finden.

Schließlich sei Ahorntal ja nicht gerade eine unattraktive Gemeinde: „Wir sind finanziell gut aufgestellt, wir bauen ein neues Rathaus, das ganz gewiss ein ideales Arbeitsambiente bietet. Das kann schon richtig Freude bereiten, hier zu arbeiten.“

Das deckt sich mit der Meinung von Christian Arneth. Je nachdem, wann feststeht, wer sein Nachfolger wird, ist er „sehr gerne“ bereit, diesen auch zu unterstützen, ihn auch einzuarbeiten. Er geht davon aus, dass ihm sein künftiger Dienstherr dafür die nötigen Freiräume gewährt, „da nehme ich auch mal ein paar Tage Urlaub, kein Problem“.

Denn es sei unfair, da jemand einfach ins kalte Wasser zu werfen, „es gibt da schon manche laufende Projekte, für die eine geordnete Übergabe wichtig ist“. Dafür stehe er gerade, da leiste er ohne Wenn und Aber Hilfestellung.

Autor