Der 45-Jährige war länger geschieden, er hat Kinder. Er soll mehrere Verhältnisse mit Frauen gehabt haben, auch an seinem Arbeitsplatz. Es gab, zumindest bis zu seiner Freistellung von seinem Arbeitgeber, keine Anzeigen. Nach Äußerung der Klinik unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe hieß es: „Wenn es aus Sicht der Sozialstiftung nach erster Einschätzung einen klaren Straftatbestand gegeben hätte, hätten wir selbst Anzeige erstattet.” Deshalb habe es nur „arbeitsrechtliche“ Schritte gegeben. Bis jetzt soll keine der Frauen ihn angezeigt haben, allerdings braucht es für den Vorwurf der Vergewaltigung auch keine Anzeige.
Noch steht in keiner Weise fest, ob der Arzt wirklich die Frau vergewaltigt hat. Die Details dessen, was vorgefallen ist und was zu den Ermittlungen geführt hat, sprechen keine eindeutige Sprache. Es gab einvernehmliche Verhältnisse, einvernehmlichen Sex und einvernehmlichen Austausch von Anzüglichkeiten im Internet, auch mit der angeblich betroffenen Zeugin. Die Ermittlungen dauern an. Im vergangenen Jahr endete ein Prozess gegen den ehemaligen Chefarzt Heinz W. (52) vom Klinikum Bamberg. Der Gefäßchirurg wurde zu sieben Jahren und neun Monaten Jahren Gefängnis verurteilt, weil er zwölf Frauen betäubt und sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen haben soll.
Seine Verteidiger wollen Revision einlegen. Noch aber ist das schriftliche Urteil, das sie dafür brauchen, nicht da. Dies kommt voraussichtlich im März, sagte W.s Verteidiger Klaus Bernsmann. W. selbst sitzt nicht mehr in der JVA Bamberg, er wurde nach Bayreuth verlegt. Dort arbeitet er in der Küche.