Medi-Team trifft gegen Ulm auf ein Spitzenteam im Umbruch Chance auf Überraschungssieg?

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Es läuft noch nicht alles rund bei den Ulmern. Auch das Pick-and-roll zwischen Spielmacher Per Günther (links) und dem neuen Center Trent Plaisted (rechts) klappt noch nicht so selbstverständlich wie früher mit John Bryant. Foto: Imago Foto: red

Zum vierten Mal in Folge trifft Medi Bayreuth auf eines der Spitzenteams der Basketball-Bundesliga. Die Chance auf einen Überraschungssieg könnte aber vielleicht etwas größer sein als bei den letzten drei vergeblichen Versuchen, wenn am Samstag (2. November) um 19.30 Uhr Ratiopharm Ulm in der Oberfrankenhalle zu Gast ist.

 
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„Die Chance ist immer größer, wenn wir zu Hause spielen", sagt Medi-Trainer Predrag Krunic und vermeidet damit diplomatisch eine Anspielung auf die aktuellen Schwierigkeiten der Ulmer. Der letztjährige Halbfinalist, der 2012 sogar deutscher Vizemeister war, kann bislang nämlich nicht die Qualität der vergangenen beiden Spielzeiten bieten – zumindest nicht beständig. Bei kaum einer anderen Mannschaft zeigt die Formkurve einen derartigen Wechsel von starken Ausschlägen in beide Richtungen. Unterm Strich werden 6:6 Punkte nach diesem Auftaktprogramm sicher nicht allen Erwartungen der Ulmer Anhänger gerecht.

Besser ist der Gesamteindruck der Schwaben im Eurocup, wo sie mit bisher 2:1 Siegen eine gute Rolle spielen. „Drei Tage nach der Niederlage gegen Trier haben sie bei einer sehr starken Mannschaft in Paris gewonnen", erinnert Krunic an das Potenzial des nächsten Gegners. Am 78:68 bei Levallois dürfte dem Ulmer Trainer Thorsten Leibenath vor allem gefallen haben, dass Anzeichen für einen Aufwärtstrend bei der mannschaftlichen Geschlossenheit deutlich wurden: Die Punktausbeute verteilte sich sehr gleichmäßig auf neun Spieler, von denen keiner mehr als zwölf und keiner weniger als fünf Zähler beisteuerte. Das spricht für Fortschritte beim schwierigsten Teil des Umbruchs, den die Ulmer in dieser Saison bewältigen müssen: „Sie müssen einen Weg finden, ohne John Bryant zu spielen", bringt es Krunic auf den Punkt. Der Wechsel des wertvollsten BBL-Spielers der letzten beiden Jahre zum FC Bayern München hat vermutlich tiefere Spuren hinterlassen als irgendeine andere Umbesetzung in irgendeiner anderen Mannschaft.

Bei den letzten drei Vergleichen mit Spitzenmannschaften in München (70:103), gegen Oldenburg (65:78) und in Bamberg (81:99) ist es den Bayreuthern immer nur zeitweise gelungen, den Favoriten in Schach zu halten – mit deutlich fallender Tendenz gegen Ende der Spiele. „Auch diesmal wird es nur mit Kontrolle über volle 40 Minuten gehen können", weiß Krunic, der in den Leistungseinbrüchen aber keine grundsätzliche Schwäche sieht: „Man darf nie vergessen, dass wir Verletzungsprobleme haben. Wenn dann noch wie in Bamberg Kyle Weems während des Spiels ausfällt, ist es schwer, die lange Zeit wirklich gute Leistung auf Dauer zu halten." Nicht zuletzt deswegen freut sich der Medi-Coach auf das Heimdebüt von Sead Sehovic, der in Bamberg einen sehr beachtlichen Einstand als Stellvertreter des verletzten Bryan Bailey gegeben hat.

Ausführlich berichtet der Kurier über das Thema in der Samstag-Ausgabe (2. November).

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