Nach der Zwangspause steigen die Senioren wieder gern ein Bürgerbus ist wieder unterwegs

Von Werner Reißaus
Bürgermeister Gerhard Schneider gab den Startschuss zur ersten Fahrt. Von links Gemeinderätin Pia Aßmann (CSU), Bürgermeister Gerhard Schneider, Elsbeth Schmidt, Katharina Wagner, Augustine Wagner, Martha Krainhöfner (im Hintergrund), 3. Bürgermeister Peter Aßmann und Gemeinderat Hans Matussek. Foto: Werner Reißaus Foto: red

Der Bürgerbus der Gemeinde Himmelkron fährt wieder. Über die Nachricht freuten sich vor allem die Älteren. Der Seniorenbeauftragte Peter Aßmann (SPD) unternahm die erste Fahrt vom Sammelplatz an der Sparkasse zum Einkaufen. Gleich vier Damen entschlossen sich, mitzufahren. Doch das war nicht immer so.

 
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Die Gemeinde Himmelkron hatte den Bürgerbus vor zwei, drei Jahren ins Leben gerufen. Ans Steuer setzten sich damals Heide Bächer in ihrem Amt als Seniorenbeauftragte. Sie hatte sich immer mit viel Herzblut für den Service eingesetzt, doch nachdem das Interesse an der Mitfahrgelegenheit immer weniger wurde, stellte der Gemeinderat die Fahrten ein. Aßmann: „Es war aber dann so, dass mir öfter zu verstehen gegeben wurde, den Bürgerbus wieder fahren zu lassen.“ Hans Matussek stellte dann den Antrag im Rat.

Alle im Rat dafür

Der Antrag fand dann auch vom gesamten Gremium Zustimmung, allerdings mit der Vorgabe, dass nach drei Monaten des Probebetriebes wieder im Gemeinderat Bericht erstattet wird. Erst dann will man entscheiden, wie es mit dem Bürgerbus weitergeht. Aßmann weiter: „Wir hatten nicht gewusst, was da auf uns zukommt, denn wir hatten eigentlich gedacht, wir setzen uns rein und fahren los.“

Doch so einfach fährt er nicht

Ohne die notwendigen Genehmigungen vom Landratsamt und der Regierung von Oberfranken durfte der Bürgerbus keinen Meter fahren. Hier sind die beiden Seniorenbeauftragten Peter Aßmann und Hans Matussek vor allem der Sachbearbeiterin im Rathaus, Nadine Schödel, sehr dankbar, die sich um die erforderlichen Genehmigungen kümmerte.

Die Genehmigung zur Fahrgastbeförderung ist dabei auf die Dauer von fünf Jahren beschränkt und danach beginnt die „Prozedur“ der Genehmigung auf`s Neue. Und die war für Peter Aßmann (68) und Hans Matussek (66) alles andere als ein Honigschlecken.

Seniorenbeauftragten mussten zum Tauglichkeitstest

Die Beiden mussten den medizinischen und psychologischen Test über sich ergehen lassen. Peter Aßmann: „Die Tests waren nicht ohne, denn wir mussten das ja auch in einer gewissen Zeit erledigen.“ Drei bis vier Stunden dauerte die „Tortur“, aber jetzt haben Peter Aßmann und Hans Matussek die Genehmigung in der Tasche und am vergangenen Freitag gab Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) den Startschuss zur ersten Fahrt mit dem Bürgerbus. Peter Aßmann: „Wir sind sehr dankbar, dass unser Bürgermeister damit auch ein Zeichen gesetzt hat, dass er hinter dieser Einrichtung steht.“

Bäcker, Metzger und dann Kaffee

Bei der ersten Fahrt waren Elsbeth Schmidt (79), Martha Krainhöfner (89), Katharina Wagner (85) und Augustine Wagner (83) dabei und Peter Aßmann fuhr mit seinen vier betagten Damen immerhin 336 Jahre durch die Gegend. Elsbeth Schmidt ist noch die „Jüngste“: „Ich bin sehr froh, dass es diesen Service gibt, denn ich bin jetzt auch schon fast 80 und mein Mann fährt zwar noch Auto, aber sicherlich nicht mehr lange. Uns werden ja sogar die Taschen bis vor die Haustür getragen.“ Augustine Wagner sieht es ähnlich: „Der Bürgerbus ist ein tolles Angebot, um auch auf die Bedürfnisse von älteren Menschen einzugehen. In unserem Dorf gibt es, außer einem Metzger, keine Möglichkeit mehr, um einzukaufen.

Info: Gefahren wird jeden Freitag ab 14 Uhr vom Parkplatz an der Sparkasse und gegen 16.15 Uhr folgt die Rückfahrt. Man hat also genügend Zeit zum Einkaufen und sich danach zu einem Kaffee zu treffen. Die Fahrt ist bis spätestens Donnerstag, 12 Uhr, bei Peter Aßmann, Rufnummer 0 92 73/14 36 oder Hans Matussek, Rufnummer 0 92 73/64 08 anzumelden.

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