Diese drastische Kostenreduzierung wussten die Hüttstadler bereits aus der Einladung zum jüngsten Bürgertreffen. Bürgermeister Ritter überraschte die Bürger dann mit der Aussage: „Seit gestern wissen wir, dass die aktuelle Planung als Unterhalt zählt und auf die Abwassergebühren umzulegen wäre.“ Gleichzeitig warnte Ritter, dass dann die Gebühren stark steigen würden.
Ritter bekräftigte seine frühere Aussage: Öffentliche Zuschüsse gibt es nicht, weil in zurückliegenden Jahren nicht genug investiert worden sei. Gebühren oder Beiträge – die Bürger müssen zu 100 Prozent zahlen.
Die Zuschüsse, die es angeblich nicht gibt: Doch die echte Bombe platzte wenig später. Franziska Daubner meldete sich zu Wort, berichtete, dass sie in den vergangenen zwei Wochen im Umweltministerium und Wasserwirtschaftsamt recherchiert habe. Und von dort sei die die Ansage gekommen: Es gibt eine nagelneue Zuschussrichtline mit Härtefallklausel, die für Hüttstadl schon aufgrund der geringen Einwohnerzahl und Demografie infrage käme. Doch dafür bräuchte man Unterlagen aus dem Rathaus, die nicht vorlägen, so die Wasserbehörde.
Franziska Daubner kritisierte: „Uns gehen wie bei der Konsolidierungshilfe mögliche Zuschüsse durch die Lappen, weil das Rathaus nötige Unterlagen nicht beibringen kann.“ Unabhängig von Franziska Kuhbandner hatte auch Karl Kuhbandner ähnliche Recherchen angestellt: „Ich kann das Gesagte bestätigen. Es gibt neue Richtlinien, aber dafür sind Unterlagen notwendig.“
So geht es weiter: Bürgermeister Ritter, der teils dünnhäutig und defensiv reagierte, versprach, wegen der möglichen Zuschüsse mit der Behörde Kontakt aufzunehmen und dann wieder zu informieren. Aber die Zeit dränge, „wir können nicht noch ein Jahr warten.“ Was ihm die Gegenfrage einer Bürgerin einbrachte: „Was habt ihr denn ein Jahr lang gemacht? Zwei Bürger haben privat rausgefunden, was die Gemeinde hätte wissen müssen.“
Und Karl Kuhbandner warb dafür, die große Lösung mit der Erneuerung als dann langfristige Lösung nicht aus dem Auge zu verlieren.