Die meisten Top-Azubis kommen aus Oberfranken: Neun junge Menschen, die ihre Ausbildung in einem der mehr als 200 IHK-Berufe als Beste in ganz Deutschland abgeschlossen haben, haben bei einem Unternehmen im Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth gelernt.
Wie die Kammer mitteilte, hat ihr Bezirk in Relation zur Einwohnerzahl mehr Ausbildungsbeste als sämtliche Bundesländer und liege zum Beispiel auch deutlich vor Regionen wie etwa Oberbayern. "Dieser tolle Erfolg ist Werbung pur für eine berufliche Ausbildung bei unseren Mitgliedsunternehmen", freut sich IHK-Präsident Heribert Trunk.
Die Bundesbesten wurden am Montagabend vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag in Berlin geehrt. Insgesamt haben sich 230 Auszubildende unter bundesweit mehr als 320.000 Prüfungsteilnehmern in ihrem Ausbildungsberuf nach Punkten durchgesetzt. Das funktioniere nur, wenn der Beruf auch Spaß macht, wurde im Interview der oberfränkischen Besten mit Moderatorin Barbara Schöneberger deutlich.
Eine "Lebenseinstellung" sei das, bestätigte zum Beispiel Deutschlands bester angehender Brauer Franz Neumüll von der Kulmbacher Brauerei. "Wenn ich Menschen sehe, die mein Bier trinken, erfüllt mich das einfach mit Glück", sagte er. Für DIHK-Präsident Eric Schweitzer und Moderatorin Schöneberger hatte der Bundesbeste auch gleich eine Kostprobe mit auf die Bühne gebracht.
Zwar stellt Oberfranken traditionell eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Bundesbesten. So viele Super-Azubis wie in diesem Jahr hat der Kammerbezirk jedoch seit 2007 nicht mehr hervorgebracht. Hinzu kommen noch ein Bundesbester aus dem Bereich der IHK zu Coburg und eine Bundessiegerin der Handwerkskammer für Oberfranken. "Es wird für die Unternehmen zwar immer schwieriger, angesichts des demografischen Wandels Auszubildende zu finden.
Die Qualität in der Ausbildung wird davon jedoch nicht berührt, sie bleibt top", so Trunk. "Wir sind stolz auf die Bestleistungen der Azubis und auf die Unternehmen, die ihnen diese Ausbildung ermöglicht haben." Mit der Rehau AG ist darunter sogar ein Unternehmen, das sich über gleich zwei bundesbeste Azubis freut, die als angehende Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik die exakt gleiche Punktzahl in der Prüfung erzielt haben: und zwar mit genau 95,8 von 100 Punkten. "Der Ausbilder, der die beiden ausgebildet hat, macht offenbar alles richtig", kommentierte Barbara Schöneberger.
Einige der Auszubildenden streben schon die nächste Stufe der Karriereleiter an, haben zum Beispiel schon eine Weiterbildung bei der IHK begonnen. "Das zeigt, dass jungen Leuten nach einer betrieblichen Ausbildung alle Karrierewege offen stehen - und zwar nicht nur den Besten", betont IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen. Das sei jedoch immer noch zu wenigen Schülern und Eltern bekannt, weshalb sich immer mehr Abiturienten vorschnell für ein Studium entscheiden, statt eine Ausbildung als Berufseinstieg zu wählen. "Insofern haben die Geehrten alles richtig gemacht. Schließlich suchen die oberfränkischen Unternehmen derzeit rund 14.000 Ausbildungsabsolventen und nur rund 1.000 Hochschulabsolventen."
- Maximilian Grasser (Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Rehau AG + Co.,Rehau)
- Angelina Hertel (Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Rehau AG + Co., Rehau)
- Vera Reichenberger (Industriekeramikerin Dekorationstechnik, Porzellanfabrik Schönwald, Zweigniederlassung der BHS tabletop Aktiengesellschaft, Schönwald)
- Claudia Mühlstädt (Produktveredlerin - Textil, Willy Maisel GmbH, Konradsreuth)
- Franz Neumüll (Brauer und Mälzer, Kulmbacher Brauerei, Kulmbach)
- Evelyn Trottmann (Stoffprüferin, Heck Wall Systems, Marktredwitz)
- Maxim Novoselov (Verfahrensmechaniker für Brillenoptik, Rupp + Hubrach Optik GmbH, Bamberg)
- Robin Peter (Systeminformatiker, Loewe Technologies GmbH, Kronach)
- Christian Jungkunz (Produktionstechnologe, Paul Rauschert Steinbach GmbH, Steinbach a. Wald)
