Das Kulturprogramm zum Bürgerfest Bukolisches Treiben im Guckkasten

Michael Weiser
 Foto: red

Bürgerfest – und noch eine ganze Menge mehr: Mit dem Künstlermarkt an der Kanzleistraße und dem Barockfest vor dem Markgräflichen Opernhaus bot sich in Bayreuth am Wochenende die kulturelle Abrundung zum Partytreiben in der Innenstadt.

 
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Kurz duschte der Gewitterschauer am Sonntag auf Bayreuth herab, 30, 40 Minuten nur, doch sie genügten, um einigen Ausstellern am Künstlermarkt an der Kanzleistraße den Erwerbssinn zu rauben. „Ja, links und rechts von uns ist jetzt schon etwas mehr Platz“, sagte Rita Oppold, die gemeinsam mit Irmi Pollak einen Stand am Kunstmarkt betrieb. „Aber wir geben nicht auf.“

Den Schwund an Ausstellern hatte ein paar Meter weiter auch Erika von Czarnowski registriert. „Total unprofessionell“, sagte sie und schüttelte den Kopf, „bei anderen Kunstmärkten kämen die nie mehr zum Zuge.“ Überhaupt, der Bayreuther Kunstmarkt sei schon mal besser gewesen: „Früher waren hier mehr gute Leute, weniger Hausfrauenkunst.“

Man wollte ihr nicht unrecht geben. Zwischen Qualitätvollem fand sich da auch einiges Gewolltes und nicht Gekonntes, Rostfänger für den Garten, bunte Bilder, grelle Szenen wie aus dem psychedelischen Alptraum eines Discobetreibers. Und was Hüte und Jutetaschen mit fränkischem Rechen mit Kunst zu tun haben? Die Aussteller wiederum waren zunächst nur mäßig zufrieden mit dem Ansturm, richtiger: Anmarsch der Kunden.

Kann es sein, dass sich der Bürgerfestbesucher an sich an solchen Tagen gar nicht so sehr für Kunst interessiere, fragte sich der Designer HaVo Hildebrand aus Langenzenn in seinem mit Kunstkalendern geschmückten Zeltpavillon, und nicht nur er. Doch bald verzogen sich die Wolken, und die Mienen der Aussteller hellten sich auf – in der Sonne ab dem frühen Nachmittag füllte sich auch die Kanzleistraße zusehends.



Mehr zum Thema lesen Sie in der Montagsausgabe (9. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.  

Foto: Harbach

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