Viel Lärm um Wind Bürger fühlen sich schlecht informiert

Von Andrea Franz
 Foto: red

Die Tür blieb offen bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Weil so viele Bürger gekommen waren, dass sie nicht mehr zuging. Und alle waren sich einig: Keine Windräder. Zumindest nicht im Vorranggebiet Busbach-Nord. Dass dorthin welche kommen, sei überhaupt noch nicht klar, sagte Bürgermeisterin Sybille Pichl (FWG).

 
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Die Gemeinde wird aber die geäußerten Bedenken und Einwendungen der Bürger zusammen mit den Unterschriften gegen das Vorranggebiet an den Regionalen Planungsverband weiterleiten.

Die Zeit drängte schließlich. Einen Tag vor Ablauf der Einspruchsfrist beim Regionalen Planungsverband berief der stellvertretende Bürgermeister Winfried Parchent eine außerplanmäßige Gemeinderatssitzung ein, um über das Anliegen der Bürger zu beraten. Rund 60 waren zur Sitzung gekommen. Vorwiegend aus Neustädtlein und Simmelbuch – den Orten, die nun, nach der Änderung, besonders nah am geplanten Vorranggebiet Busbach-Nord liegen. Sie sammelten in den vergangenen Wochen knapp 150 Unterschriften gegen das geänderte Vorranggebiet, auf dem irgendwann mal Windkraftanlagen (WKA) entstehen könnten.

Noch viel zu früh

Doch so weit sei man längst noch nicht, sagte die Bürgermeisterin. „Bislang ist noch kein einziger Standort für Windräder genehmigt.“ Dafür sei es noch viel zu früh, weil noch nicht einmal die vorgeschriebenen Windmessungen angelaufen seien. „Es kann durchaus sein, dass letztendlich überhaupt kein Vorranggebiet kommt und keine einzige Anlage aufgestellt wird“, sagte Pichl. Sie informierte die Gemeinderäte und Bürger in der Sitzung über den aktuellen Stand der Dinge. Vorranggebiete seien für Gemeinden ein großer Vorteil, weil sie vor dem Wildwuchs von WKA schützen. Ohne Regionalplan würden nämlich an vielen Stellen Anlagen entstehen, ohne dass das aufzuhalten wäre.

Und dann ging es den Bürgern an den Kragen: Pichl ärgerte sich über vorab geäußerte Vorwürfe, sie habe nicht ausreichend über das Thema Windkraft informiert. Mehrere Sitzungen, Bürgerversammlungen und Veröffentlichungen im Mitteilungsblatt zeigen das Gegenteil, sagte Pichl. Jeder bekomme das Blatt jeden Monat ins Haus gebracht. Dann müsse man sich eben die Mühe machen und das auch mal lesen. „Information ist auch eine Holschuld.“


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Wochenendausgabe (16. Februar) des Kuriers.

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