BSV 98 verliert den Anschluss

Von Jürgen Schott

Das war’s dann wohl mit den Hoffnungen auf Meisterschaft oder Aufstieg. Die Bayernliga-Volleyballer des BSV 98 Bayreuth verloren gegen den SC Memmelsdorf daheim mit 0:3 (18:25, 18:25, 20:25) und richten ihren Blick in der Tabelle fortan eher nach unten als nach oben.

 
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„Wir müssen schauen, dass wir nun nicht abrutschen“, sagte dann auch Andreas Rüger, der Trainer des Tabellenvierten, nach der enttäuschenden Vorstellung seiner Mannschaft gegen einen freilich äußerst starken Oberfranken-Rivalen. Der SCM (19 Punkte) sollte im Rennen um Platz eins und zwei gegen Schwaig II (25) und Eibelstadt (23) eine gute Rolle spielen, die Bayreuther (16) sind indes von der Spitze neun Zähler entfernt, vom letzten Platz nur sechs.

„Und die Liga ist ausgeglichener als in der vergangenen Saison“, warnt Rüger davor, die Situation zu unterschätzen. Sechs Begegnungen stehen noch aus, bereits in den kommenden kann das Team von der Prellmühle gegen die drei Letzten (Faulbach, Eltmann, Erlangen) für eine sorgenfreie Restspielzeit sorgen.

"Nie ins Spiel gefunden"

Am Sonntag bereitete vor allem Memmelsdorfs Tim Schmelzer mit seinen Offensivaktionen fast aus jeder Lage den Hausherren in der RWG-Halle Sorgen. „Wir haben nie ins Spiel gefunden“, klagte Rüger, der auch „den letzten Biss vermisst“ hatte. „Und wenn die Abwehr mal glückte, dann konnten wir das nicht nutzen.“ Anfangs blockte der ohne Volker Nissels (Zerrung) angetretene BSV noch recht gut. Doch als Annahme und Aufgabe schwächelten, kam es nach dem 9:11 zum 10:15.

Weil Jörg Fredersdorf nun seine beste Phase hatte, kam Bayreuth auf 17:18 heran. Danach freilich holte die Rüger-Truppe in diesem Satz nur noch einen Punkt. Mit 2:8 geriet der Start in den zweiten Durchgang ebenfalls daneben. Dominik Steger kam und – so Rüger – „rüttelte die Mannschaft etwas wach“. Weitere Service-Fehler beim 12:15 und beim 14:20 waren jedoch unnötige Rückschläge. Als zwei strittige Bälle auch als Punkte für den Gast gegeben wurden, lag der BSV nach Sätzen 0:2 zurück.

Schmelzer geht, SC bleibt stark

Die Wende im dritten? Es sah danach aus, als die Roten 6:3 vorn lagen und der tags zuvor in Schwaig bezwungene Rivale sich zu einer Auszeit genötigt sah. Als der überragende Schmelzer beim Stand von 11:10 für den BSV beim Rettungsversuch mit einem Mitspieler kollidierte und mit Adduktorenproblemen vom Feld ging, wurde Memmelsdorf aber nicht etwa schlechter, sondern konterte – unter anderem mit einigen gefühlvollen Lobs hinter den gegnerischen Block.

19:14 und 23:20 hieß es so für den SC, und die letzten beiden Punktgewinne waren charakteristisch für die Partie: Erst schenkte ein Missverständnis zweier Bayreuther den Memmelsdorfern den Matchball. Dann scheiterte Lukas Neidl am bärenstarken Block des Gastes, der im gesamten Spiel brilliert hatte. Mit 3:0 gab es dasselbe Resultat und denselben Sieger wie im Hinspiel.

Die Analyse des Kapitäns

„Der erste Satz war spielentscheidend. Da haben wir plötzlich aufgehört, Volleyball zu spielen. Danach hat das Zusammenspiel nicht mehr geklappt. Ganz einfache Dinge funktionierten nicht mehr“, analysierte BSV-Kapitän Fredersdorf die Niederlage.

BSV Bayreuth: Dinkel, Fredersdorf, Kaiser, Kamyshanski, Kleinscheck, Langkau, Neidl, Schröder, Spantig, Steger, Wißling

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