Brandenburger Tor in Regenbogenfarben

 Foto: red

Eine Woche nach dem Massaker von Orlando erstrahlte Samstagabend das Brandenburger Tor in Berlin nun doch in den Regenbogenfarben. Die queere Gemeinschaft ist in Trauer - und vermisst deutliche Zeichen aus dem Bundeskanzleramt.

 
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Trauer in Berlin und Kritik an der Kanzlerin: Eine Woche nach dem Anschlag auf einen LGBT-Club in den USA ist das Brandenburger Tor in den Regenbogenfarben angestrahlt worden. Das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Brief vor, sich nach dem Anschlag nicht sichtbar vor die LGBT-Gemeinschaft gestellt zu haben. Die Abkürzung LGBT steht für Lesben, Schwule ("gay"), Bisexuelle und Trans*.

Die Kanzlerin solle erklären, dass LGBT in Deutschland «selbstverständlich Teil einer demokratischen Gesellschaft sind, in der alle Menschen gleichberechtigt sind», forderte der Leiter von Maneo, Bastian Finke. Merkel hatte am Donnerstag gesagt: «Mein Denken und Handeln ist davon geprägt und geleitet, dass unser Leben in offenen und freien Gesellschaften geprägt sein muss von Respekt gegenüber dem jeweils anderen - egal, was er glaubt, egal, wie er aussieht und egal, wen er liebt.»

Mit der Beleuchtung des Brandenburger Tores in den Farben der queeren Bewegung wollte der Berliner Senat ein Zeichen der Solidarität setzen. Zuvor hatte der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD) kritisiert, dass die öffentlichen und politischen Solidaritätserklärungen zurückhaltend ausgefallen seien.

In der Nacht zum Sonntag vor einer Woche hatte ein Attentäter in einem Club in Orlando in Florida 49 Menschen getötet und 53 weitere verletzt.

 

dpa

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