Bindlacher Ringer fürchten um den Thron

Von Herbert Steininger
Mit Christoph Neidhardt (vorne) treffen die Bindlacher am Samstag auf einen ehemaligen Teamkollegen: Der Freistilringer trug drei Jahre das ASC-Trikot. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Erstmals als Gejagter geht der ASC Bindlach an diesem Wochenende an den Start. Der Oberliga-Tabellenführer stellt sich am Samstag um 19.30 Uhr beim Nachbarrivalen ASV Hof vor, ausgerechnet dem Team, das den Bindlachern am vergangenen Wochenende mit dem Sieg über den hohen Favoriten SV Johannis Nürnberg II auf den Tabellenthron verholfen hat.

 
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Bindlachs Trainer Matthias Fornoff zollt den Saalestädtern für diese Leistung Respekt. „Die Nürnberger sind mit ihren Topleuten angereist und die Hofer haben es mit ihrer jungen Mannschaft geschafft, den hohen Favoriten in die Schranken zu weisen“, blickt der Coach dem Gastspiel gespannt entgegen. „Und wenn man bedenkt, dass der ASV nur Einheimische auf die Matte schickt, wertet das die Leistung noch mehr auf.“ 20 Jahre im Durchschnitt alt war das ASV-Team bei seinem 13:11-Sieg. Die Hofer lebten von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit „und haben sich von ihrer besten Seite gezeigt“, sagt Fornoff.

Der Trainer ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft vor einer hohen Hürde steht. „Für die Hofer wäre es schon wichtig, gegen uns zu gewinnen, schließlich ist in der Liga alles recht eng beisammen. Da kann man schon einmal schnell nach unten durchgereicht werden“, weiß Fornoff. Freilich hätten auch die Bindlacher nichts gegen einen doppelten Punktgewinn, würden sie dadurch ihren Platz an der Sonne verteidigen.

Noch keine Entscheidung bei Pedro Mejias

Allerdings hat Fornoff auch an diesem Wochenende wieder mit Personalproblemen zu kämpfen. Die Angelegenheit Pedro Mejias scheint sich zu einer unendlichen Geschichte auszuweiten, denn der Venezolaner, der wegen Versäumnisse seines Verbands gegenüber dem Weltverband international gesperrt ist, hat noch immer keinen Bescheid, wie es mit ihm weiter gehen soll. Was auch seinen Trainer Fornoff so langsam auf die Palme bringt. „Ich kann ihn nur als Trainingspartner einsetzen. So kann das doch nicht weiter gehen.“ Mit David Adler, der studienbedingt ein Jahr in Spanien weilt, fehlt dem Coach eine weitere schwer zu ersetzende Stammkraft. Fornoffs Hoffnungen gehen dahin, dass die Freigabe für Rückkehrer Nico Ganzleben bis zum Samstag eintrifft, um einen weiteren Punktegaranten auf die Matte bringen zu können.

Im Hinblick auf die bald startende Rückrunde will Fornoff zudem auch diversen seiner Kämpfer eine kleine Verschnaufpause gönnen. „Ich werde jetzt auch einmal ein paar von unseren jungen Talenten eine Bewährungschance und Einsatzzeit geben“, stellt der Trainer in Aussicht.

Besonders freut sich Fornoff, seines Zeichens auch bayerischer Landestrainer, auf das Duell des Bindlachers Philipp Adler mit Anthony Sanders in der klassischen 75-kg-Klasse. Der Hofer ist im Stützpunkt unter Fornoffs Fittichen. „Das wird ein Kampf auf Augenhöhe und ein echter Höhepunkt“, sagt der Bindlacher Übungsleiter, der zudem mit Christoph Neidhardt (98 kg, Freistil) auf einen ehemaligen Bindlacher trifft, der drei Jahre das ASC-Trikot getragen hat.

„Wir werden alles dafür tun, den Hofern das Leben schwer zu machen“, verspricht Fornoff seinem Gastgeber einen heißen Tanz. „Und unterschätzen werden wir sie mit Sicherheit nicht. Das darf man in dieser Liga bei keinem Gegner.“